taz.de -- Umwelt-Notstand in El Salvador: Klebrige Katastrophe
Ein Leck in einer Zuckerfabrik hat Teile des Flusses Rio Magdalena in El Salvador verschmutzt. Anwohner klagen über brennende Augen und Hautreizungen.
San Salvador dpa | Ein Unfall in einer Zuckerfabrik hat in El Salvador zum Ausrufen eines Umwelt-Notstandes geführt. Im Westen des mittelamerikanischen Landes flossen mehr als 3,5 Millionen Liter einer süßen, schwarzen, [1][klebrigen Masse in den Rio Magdalena]. Die Masse entsteht bei der Verarbeitung von Zuckerohr zu Zucker. Sie ist sehr heiß und war durch ein Leck in einem Auffangbehälter ausgetreten.
Der Zucker-Unfall ereignete sich bereits Ende der Woche nahe dem Ort Chalchuapa – das ganze Ausmaß wurde aber erst am Wochenende deutlich. Rund 500 an dem Fluss wohnende Familien sollten notfalls in Sicherheit gebracht werden – sie klagten teils über massive Gesundheitsprobleme.
Umweltministerin Lina Pohl sprach von einem „Umwelt-Desaster großen Ausmaßes“. Anwohnerin Merita Nolasco sagte, der sehr süße Geruch sei für die betroffenen Menschen ein großes Problem: „Er verursacht Kopfschmerzen. In den 30 Jahren, die ich hier lebe, ist so etwas noch nie passiert“, sagte sie dem Portal „elsalvador.com“.
Außerdem klagten Menschen den Berichten zufolge über brennende Augen und Hautreizungen. Unklar war, wie der Fluss von der Zucker-Masse befreit werden kann. Der Umweltschützer Carlos Humberto Carías sprach von „irreversiblen Schäden“ im Fluss.
8 May 2016
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