taz.de -- Ferienwohnung in Berlin-Neukölln: 29 BesetzerInnen festgenommen

Die Ferienwohnung wurde besetzt, um gegen Wohnungsnot zu protestieren. Die Polizei räumte und nahm BesetzerInnen sowie SympathisantInnen fest.
Bild: Dufte und very urban

Berlin afp | Bei einer Protestaktion gegen Wohnungsnot haben Demonstranten in Berlin [1][zeitweise eine Ferienwohnung besetzt]. Wie die Polizei in der Hauptstadt am Mittwoch mitteilte, wurden bei dem Vorfall im Bezirk Neukölln am Vortag insgesamt 29 Menschen vorläufig festgenommen. Anzeigen seien unter anderem wegen Hausfriedensbruchs erfolgt.

Den Angaben der Polizei zufolge hatten sich etwa 50 Demonstranten vor dem Wohnhaus versammelt, einige drangen in die Wohnung im vierten Obergeschoss vor und erklärten diese für besetzt. Die per Notruf alarmierten Beamten räumten die Wohnung und nahmen dort 14 Menschen fest.

Deren Sympathisanten vor dem Haus versuchten der Polizei den Zugang zu versperren, wurden aber „mittels einfacher körperlicher Gewalt“ abgedrängt.

In Berlin und anderen Großstädten boomt das Geschäft mit der Vermietung privater Ferienwohnungen über Internetportale. Dies gilt als Faktor, der den Wohnungsmarkt zusätzlich belastet. Berlin hatte deshalb erst zum 1. Mai sein sogenanntes Zweckentfremdungsgesetz verschärft. Vermieter benötigen nun eine Sondererlaubnis.

4 May 2016

LINKS

[1] /Zweckentfremdungsverbot/!5300658/

TAGS

Berlin-Neukölln
Zweckentfremdung
Airbnb
Ferienwohnungen
Besetzung
Ferienwohnungen
Zweckentfremdung
Zweckentfremdung
Airbnb
Ferienwohnungen
Ferienwohnungen

ARTIKEL ZUM THEMA

Zweckentfremdung von Wohnraum: Eine Wohnung, viele Fragen

Seit Mai ist es in Berlin verboten, Wohnraum als Ferienwohnung zu vermieten. Doch in der Umsetzung des Gesetzes hapert es. taz hat die Bezirke befragt.

Verbot von Ferienwohnungen: Kein Sonderzug in Pankow

Weil sich der Pankower Bezirksstadt weigert, gegen illegale Ferienwohnungen vorzugehen, bringt Bausenator Geisel (SPD) das Thema in den Senat.

Zweckentfremdungsverbot: Berliner sind gut beim Anschwärzen

AnwohnerInnen und AktivistInnen wehren sich gegen Ferienwohnungen. Hunderte von Beschwerden gingen wenige Tag nach dem Inkrafttreten des Verbots ein.

Kommentar Airbnb: Von wegen Mieterschutz!

Städte wie Hamburg und Berlin machen mobil gegen Internetportale wie Airbnb. Aber wem dient diese Verteufelung der „shared economy“?

Verbot von Ferienwohnungen in Berlin: Jetzt wird es ernst

Wer bis Ende April seine Ferienwohnung nicht gemeldet hat, betreibt sein Geschäft illegal. Das scheint die meisten nicht zu stören.

Besetzung einer Ferienwohnung in Berlin: Einbruch in die Urlaubswelt

Ein 59-Jähriger wird bei einem vermeintlichen Einbruch erwischt. Doch offenbar handelt es sich um eine politische Aktion gegen Ferienwohnungen.