taz.de -- Panama Papers: Online-Datenbank für alle zugänglich

Journalisten machen ab dem 9. Mai die „Panama Papers“ im Netz zugänglich. Darunter: Informationen zu 21 Steuerparadiesen. Vieles fehlt aber auch.
Bild: Sag' mal Wolfgang, was dürfen wir erwarten? Der Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem rätselt noch

Washington AFP | Eine umfassende Datenbank zu den „Panama Papers“ wird ab dem 9. Mai im Internet bereitgestellt. Das kündigte am Mittwoch das in Washington ansässige Internationale Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) an, das die Auswertung der 11,5 Millionen Dokumente durch rund 400 Journalisten in aller Welt organisiert hatte.

Die Datenbank werde Informationen über mehr als 200.000 Firmen, Investmentgesellschaften und Stiftungen in 21 Steuerparadiesen „von Hongkong bis zum US-Bundesstaat Nevada“ enthalten. Es handle sich aber nicht um eine Veröffentlichung der originalen Dokumente, sondern um eine „sorgfältige“ Auswahl grundlegender Firmendaten. Das ICIJ habe nicht vor, „massenhaft persönliche Daten“ zu verbreiten, stellte das Konsortium klar.

Es teilte zugleich mit, dass die Recherchen zu den Dokumenten weitergingen und weitere Artikel dazu „in den kommenden Wochen und Monaten“ folgen sollten.

Die Datensätze der „Panama Papers“ waren der Süddeutschen Zeitung zugespielt worden, die sich daraufhin an das ICIJ gewandt hatte, um deren weltweite Auswertung zu organisieren. Das Konsortium hatte in den vergangenen Jahren bereits die Recherchen zu den Steuervermeidungspraktiken multinationaler Konzerne in Luxemburg („LuxLeaks“) und mutmaßlichen Schwarzgeld-Konten beim Schweizer Zweig der britischen Großbank HSBC („SwissLeaks“) koordiniert.

Durch die Auswertung der „Panama Papers“ wurde enthüllt, wie die in dem zentralamerikanischen Land angesiedelte Kanzlei Mossack Fonseca dutzenden Spitzenpolitikern, Sportstars und anderen Prominenten dabei geholfen hatte, Steuern zu umgehen. Die Enthüllungen riefen weltweit Steuerfahnder und Politiker auf den Plan.

28 Apr 2016

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