taz.de -- 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga: Bayern noch nicht Meister

Der Samstag brachte weder an der Spitze noch im Keller die möglichen Entscheidungen. Leverkusen punktet jedoch spektakulär gegen Schalke.
Bild: Noch ist es nicht vorbei, Hannovers Trainer Daniel Stendel macht sich Mut

Berlin dpa | Bayer Leverkusen hat durch eine spektakuläre Aufholjagd das Bundesliga-Spiel der Champions-League-Kandidaten bei Schalke 04 mit 3:2 (0:2) gewonnen. Durch den sechsten Sieg in Serie baute die Werkself am Samstag ihren Vorsprung als Tabellendritter auf fünf Punkte aus und kann fast schon für die Fußball-Königsklasse planen. Julian Brandt (54. Minute), Karim Bellarabi (56.) und Chicharito (60.) trafen innerhalb von sechs Minuten für Bayer. Eric Maxim Choupo-Moting (14.) und Leroy Sané (29.) hatte den Revierclub früh in Führung gebracht. Zuvor war Klaas-Jan Huntelaar (5.) mit einem Foulelfmeter an Leverkusens Torwart Bernd Leno gescheitert.

Hannover 96 wehrt sich weiter mit dem Mute der Verzweiflung gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Durch das 2:2 (0:2) beim FC Ingolstadt verhinderten die Niedersachsen am Samstag noch einmal den Gang in die Zweitklassigkeit. Allerdings: Wenn Eintracht Frankfurt am Sonntag gegen Mainz 05 gewinnt, ist das Schicksal des Schlusslichtes doch besiegelt.

Auch eine andere Entscheidung wurde am 31. Spieltag erstmal vertagt. Bayern München muss auf den historischen vierten Meistertitel in Serie noch mindestens eine Woche warten. Durch den 3:0 (2:0)-Sieg von Borussia Dortmund beim VfB Stuttgart ist die 26. Meisterschaft der Münchner trotz des eigenen 2:0 (0:0)-Erfolges bei Hertha BSC noch nicht perfekt.

Aufsteiger Ingolstadt ist durch das Remis gegen Hannover praktisch gerettet, und auch der 1. FC Köln kann nach dem 4:1 (1:1) gegen Darmstadt 98 für ein weiteres Jahr im Oberhaus planen. Der FC Augsburg beendete mit einem überraschenden 2:0 (1:0) alle Champions-League-Pläne des VfL Wolfsburg und ist nach dem dritten Sieg in Serie im Abstiegskampf weiter auf dem Weg aus dem Keller. Noch einen Punkt besser als Augsburg ist der Hamburger SV nach seinem 2:1 (2:0) gegen Werder Bremen am Freitagabend.

Der Abstiegskampf:

Die tollkühnen Thesen über eine doch noch mögliche Rettung von Hannover 96 hatten sich in Ingolstadt eigentlich erledigt. Alfredo Morales (10. Minute) und Moritz Hartmann (25.) sorgten für die Führung der Hausherren. Das zweite Tor fiel nach der Roten Karte wegen Notbremse für Romain Bregerie sogar in Unterzahl. Hannover konnte sich aber wieder aufbäumen, schaffte durch Hiroki Kasai (58.) und Hiroshi Kiyotake (82.) noch den Ausgleich, der mindestens 24 Stunden Hoffnung bringt.

Der FC Ingolstadt ist quasi gerettet und der 1. FC Köln praktisch auch. Durch den Sieg gegen Darmstadt 98 (Tore Anthony Modeste (4./35.) und Marcel Risse (52./75.) sprang der FC in die obere Tabellenhälfte und hat neun Punkte Vorsprung auf Werder Bremen auf dem Relegationsrang. Darmstadt (35 Punkte) fiel trotz des Tores von Jerome Gondorf (12.) noch hinter Augsburg (36) zurück und muss weiter rechnen.

Der FCA sammelt mit dem dritten Sieg in Serie kontinuierlich Punkte für eine weitere Bundesliga-Saison. Der Hamburger SV hatte am Freitagabend schon den wohl entscheidenden Schritt gemacht. Beim 2:1 im Nordderby gegen Werder Bremen war Pierre-Michel Lasogga mit seinem Doppelpack der entscheidende Mann. Kritisch sieht es aber für den VfB Stuttgart aus, der bei zwei Punkten Vorsprung auf Werder verharrt.

Der Meistertitel:

Seinen ersten Meistertitel mit dem FC Bayern feierte Pep Guardiola in Berlin. Auch im Vorjahr wurden die letztlich entscheidenden Punkte gegen die Hertha geholt. Zum Hattrick und damit zum 26. Meistertitel insgesamt reichte es nicht. Trotz des 26. Saisonsieges durch die Tore von Arturo Vidal (48.) und Douglas Costa (79.). Denn: In Stuttgart erzielten Shinji Kagawa, Christian Pulisic (45.) und Henrich Mchitarjan (56.) die Tore für Borussia Dortmund. Der letzte Verfolger bleibt sieben Punkte auf Distanz. Die Meisterfeier kann der FC Bayern am kommenden Samstag mit einem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach nachholen.

Champions und Europa League:

Die magische Hinspiel-Nacht gegen Real Madrid wird auf absehbare Zeit das letzte Wolfsburger Heimspiel in der Königsklasse gewesen sein. Alfred Finnbogason (1.) schoss das schnellste Augsburger Bundesligator, Halil Altintop (57.) erhöhte. Die Niedersachsen stecken im Saisonschlussspurt in der Krise. Als Zehnter ist bei sechs Punkten Rückstand auf Rang sieben sogar die Europa League als Trostpreis in akuter Gefahr. Sogar Köln und Ingolstadt haben bessere Chancen beim deutschen Europacup-Septett dabei zu sein.

Die Hertha ist als Vierter nun seit vier Liga-Spielen ohne Sieg und verliert im Rennen um einen Platz in der Königsklasse weiter an Boden. Die Konkurrenz aus Mönchengladbach, Mainz und Schalke kann bis auf einen Punkt herankommen.

23 Apr 2016

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