taz.de -- Selbstmordanschlag in Kabul: Taliban-Angriff auf Sicherheitsdienst

Mindestens 28 Menschen wurden bei einem Anschlag auf die Geheimdienst-Zentrale getötet. Mehr als 300 wurden verletzt.
Bild: Soldaten sichern einen durch die Explosion zerstörten Lastwagen

Kabul ap | Ein Selbstmordattentäter und bewaffnete Aufständische haben den staatlichen Sicherheitsdienst in der afghanischen Hauptstadt Kabul überfallen und mindestens 28 Menschen getötet. Das teilte ein Regierungsbeamter am Dienstag mit. Bei dem koordinierten Angriff seien zudem 327 Menschen verletzt worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Das Innenministerium sprach von zahlreichen getöteten Zivilisten. Die radikalislamischen Taliban erklärten sich für den Angriff verantwortlich.

Dem Innenministerium zufolge sprengte sich zunächst ein Selbstmordattentäter mit seinem Auto am Gebäudekomplex des Sicherheitsdienstes in die Luft. Polizeikommandeur Obaidullah Tarachail sagte, es sei die gewaltigste Explosion gewesen, die er je gehört habe. Danach habe er 20 Minuten lang nichts mehr hören und sehen können. „Rundherum war alles schwarz und in dicken Rauch und Staub gehüllt“, berichtete er.

Nach der Detonation griffen laut Innenministerium Bewaffnete an. Es kam zu Gefechten mit den Sicherheitskräften. Mindestens ein Angreifer sei getötet worden, hieß es. Später sagte ein Sprecher der Kabuler Polizei, die Kämpfe seien beendet.

Der Sicherheitsdienst ist für den persönlichen Schutz von Regierungsmitgliedern verantwortlich. In der Nähe des Anschlagsortes stehen zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser. Auch mehrere Regierungsgebäude wurden durch die Explosion beschädigt.

19 Apr 2016

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