taz.de -- Militärmanöver in Nordkorea: Eine Drohung zurück

Erneut wurden Kurzstrecken-Raketen von Nordkoreas Küste abgefeuert. Kim Jong Un inszenierte sich dazu im Staatsfernsehen, wie er den Test observierte.
Bild: Kim Jong-un sieht am 11. März einem Raketenabschuss zu. Nun wurden weitere Waffen getestet

Seoul ap | Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben am Montag erneut fünf Kurzstrecken-Geschosse ins Meer vor seiner Ostküste abgefeuert. Das südkoreanische Militär teilte mit, es sei dabei zu klären, ob es sich um Raketen oder Artillerie handelte. Es ist der jüngste Vorfall in einer [1][Serie von Drohgebärden Nordkoreas] in den vergangenen Wochen.

Am Freitag hatte das kommunistische Regime in Pjöngjang nach südkoreanischen Angaben eine Mittelstreckenrakete gestartet, die ebenfalls vor der Ostküste ins Meer stürzte. Das war nach Angaben aus Seoul der erste derartige Test seit Anfang 2014. Diesmal wurden die Projektile aus der Nähe der Stadt Hamhung abgeschossen. Sie landeten rund 200 Kilometer von der Küste entfernt, wie der südkoreanische Generalstab mitteilte.

Hintergrund ist der Dauerkonflikt zwischen Nord- und Südkorea sowie aktuell [2][ein Militärmanöver Südkoreas mit den USA], das Pjöngjang als Vorbereitung einer Invasion wertet. In dem Zusammenhang hat Nordkorea auch mit einem präventiven Atomschlag gedroht. Am Sonntag hatte das nordkoreanische Staatsfernsehen Bilder von Machthaber Kim Jong Un gezeigt, wie er ein Militärmanöver beaufsichtigt.

Der US-Sonderrepräsentant Sung Kim forderte Nordkorea am Montag auf, alle provozierenden Handlungen zu unterlassen, einschließlich Raketentests. Diese gelten als Verletzung von Resolutionen des Weltsicherheitsrats.

Experten in Südkorea werten den Start der Mittelstreckenrakete vom Freitag als möglichen Technologietest. Südkoreanische Verteidigungsspezialisten glauben, dass Nordkorea noch nicht über eine funktionstüchtige Interkontinentalrakete verfügt.

21 Mar 2016

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