taz.de -- Flüchtlingsjunge Aylan Kurdi: Zwei Schleuser in der Türkei verurteilt
Tot am Strand angespült – das Foto von Aylan Kurdi wurde zum Symbol der Flüchtlingskrise. Jetzt wurden zwei Schleuser in der Türkei zu Haft verurteilt.
Ankara ap/afp | Das Bild des an einen Strand in der Türkei angespülten syrischen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi ging um die Welt – nun sind zwei Schleuser im Zusammenhang mit dem Tod des Dreijährigen und vier weiterer Menschen zu Haftstrafen verurteilt worden. Die beiden Syrer müssen wegen Menschenhandels für jeweils vier Jahren und zwei Monate ins Gefängnis, wie die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag berichtete.
Vom Vorwurf, den Tod der Flüchtlinge fahrlässig verursacht zu haben, wurden sie jedoch freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte 35 Jahre Haft für die beiden Beschuldigten gefordert. Das [1][Bild des toten Aylan Kurdi] war Anfang September zum Symbol der internationalen Flüchtlingskrise geworden.
Aylans Bruder Galip und seine Mutter Rihan waren ebenfalls unter den fünf Opfern, die im vergangenen Jahr ertrunken waren, als ihr Boot auf der Fahrt von Bodrum zur griechischen Insel Kos untergegangen war. Die Familie hatte versucht, [2][bis nach Kanada] zu gelangen.
Die Türkei ist das Haupttransitland für Syrer, die vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land nach Europa fliehen wollen. Bei den gefährlichen Überfahrten nach Griechenland sowie von Nordafrika nach Italien [3][kamen bereits mehrere tausend Menschen ums Leben]. Ein Ende November zwischen der EU und Ankara vereinbarter Aktionsplan führte bislang noch nicht zu einem deutlichen Rückgang der Flüchtlingszahlen aus der Türkei.
4 Mar 2016
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