taz.de -- Kampf um iPhone-Verschlüsselung: „Hände weg von meinem iPhone“

Die US-Justiz will, dass Apple 15 weitere Smartphones entschlüsselt. Unterdessen demonstrieren in den USA Menschen für den Konzern.
Bild: Sie stehen nicht für das neueste iPhone an, sondern fordern Datenschutz.

NEW YORK/WASHINGTON afp/dpa | Der Streit zwischen dem US-Justizministerium und Apple über die Entsperrung von iPhones hat größere Ausmaße als bislang bekannt.

Aus am Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen geht hervor, dass sich das Ministerium in den vergangenen vier Monaten bei Gerichten landesweit in 15 Fällen um eine Umgehung der Schutzmechanismen bemüht hat. Bislang war nur bekannt, dass es sich mit Apple um das Handy eines der Angreifer von San Bernardino streitet.

Von den weiteren Fällen hatte zuerst das „Wall Street Journal“ berichtet. In dem bislang bekannten Fall will das Justizministerium Apple per Gerichtsurteil zwingen lassen, das iPhone des Angreifers von San Bernardino für die Ermittler zu knacken. Apple wehrt sich dagegen und spricht von einem gefährlichen Präzedenzfall.

Bei dem Anschlag im Dezember hatten zwei Islamisten 14 Menschen erschossen, bevor sie selbst von der Polizei getötet wurden. Die Bundespolizei FBI untersucht derzeit, ob die Attentäter mit der Extremistenmiliz Islamischer Staat und anderen militanten Gruppen in Kontakt standen.

Am Dienstag haben Demonstranten in mehreren US-Städten den Konzern unterstützt. Sie plädierten zudem dafür, dass ihre Daten geheim bleiben. „Knackt nicht unsere Telefone“ hieß es auf einem Transparent, das Demonstranten am Dienstag (Ortszeit) vor dem Apple Store in San Francisco hochhielten.

In New York trug eine Demonstrantin eine riesige Sonnenbrille mit der Aufschrift „Hört auf zu spähen“ (“Stop spying“). Vor der FBI-Zentrale in der US-Hauptstadt Washington forderten Protestler „Hände weg von meinem iPhone“.

24 Feb 2016

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