taz.de -- Israelische Soldaten töten Palästinenser: Angreifer am Checkpoint erschossen
Nachdem ein Palästinenser das Feuer eröffnete, wurde er von israelischen Streitkräften getötet. Einen Tag zuvor war ein Israeli mit einem Messer attackiert worden.
Jerusalem AP/AFP | Die Serie palästinensischer Angriffe auf Israelis hat am Sonntag weitere Opfer gefordert. Israelische Soldaten erschossen nach Militärangaben einen palästinensischen Angreifer, der an einem Kontrollpunkt das Feuer eröffnet und drei Personen verletzt hatte. Zwei der Verwundeten seien in ernstem Zustand, sagten Rettungssanitäter.
Der Täter war mit einem Auto an den Checkpoint zwischen Ramallah und der Siedlung Beit El herangefahren, bevor er zu schießen begann. Das Kennzeichen des Fahrzeugs wies es als Behördenwagen aus, berichtete ein AFP-Reporter. Der rund 30-jährige Schütze sei offenbar ein Leibwächter des palästinensischen Generalstaatsanwalts, teilte die Armee nach Überprüfung der Personalien mit.
Erst am Samstag hatten nach Polizeiangaben zwei Palästinenser nahe der Jerusalemer Altstadt einen israelischen Jugendlichen mit Messerstichen in den Rücken verletzt. Einer der beiden Angreifer aus Ost-Jerusalem wurde kurz darauf festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Der andere stellte sich selbst, als er merkte, dass nach ihm gefahndet wurde.
Seit Anfang Oktober wurden bei politisch motivierten Gewaltakten insgesamt 25 Israelis, ein US-Bürger und ein Eritreer getötet. Im gleichen Zeitraum wurden bei solchen Attacken und bei Protestaktionen 160 Palästinenser getötet, in der Mehrheit erwiesene oder mutmaßliche Attentäter.
31 Jan 2016
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