taz.de -- Nach Befreiung von IS-Miliz: Polizei findet Massengrab in Ramadi

Mindestens 40 verscharrte Leichen wurden in der irakischen Stadt entdeckt. Die Menschen wurden offenbar vom „Islamischen Staat“ getötet.
Bild: In den Gebieten, aus denen der IS vertrieben wurde, sind bereits mehrere Massengräber entdeckt worden.

Bagdad rtr | Die irakischen Behörden haben in der von der Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) befreiten Stadt Ramadi ein Massengrab entdeckt, in dem mindestens 40 Leichen verscharrt sind. Unter den Toten seien auch Kinder, teilten Polizei und Provinzverwaltung mit.

Die Menschen seien anscheinend von den IS-Extremisten getötet worden, als diese im Mai die Stadt eroberten. Die Polizei veröffentlichte am Mittwoch auf Facebook Bilder des Massengrabs mit teilweise verwesten Leichen. In einem Video sprach Polizeichef Hadi Rasidsch über den Fund. Regierungsvertreter bestätigten die Echtheit der Bilder und Berichte.

Die irakische Armee eroberte Ramadi mit Unterstützung einer von den USA angeführten Militärkoalition im Dezember zurück. Wegen der großen Zerstörungen und den noch immer zahlreichen Sprengfallen können viele Einwohner noch nicht zurückkehren.

In den Gebieten, aus denen der IS vertrieben wurde, sind bereits mehrere Massengräber entdeckt worden. Die Extremisten errichteten in ihrem sogenannten Kalifat ein strenges Regime auf der Basis einer fundamentalistischen Auslegung des Korans. Dazu gehören auch Hinrichtungen von Angehörigen anderer Glaubensrichtungen sowie die Todesstrafe für Verstöße gegen die Regeln der Scharia.

28 Jan 2016

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