taz.de -- Mörder in den USA hingerichtet: Todesurteil vollstreckt
Der Mörder dreier Frauen wurde im Staatsgefängnis Starke mit einer Giftspritze hingerichtet. Er hatte bis zum Schluss auf seiner Unschuld beharrt.
Starke ap | Ein verurteilter Straftäter ist im US-Staat Florida für die Tötung dreier Frauen hingerichtet worden. Oscar Ray Bolin habe die Giftspritze erhalten und sei am späten Donnerstagabend (Ortszeit) im Staatsgefängnis in der Kleinstadt Starke für tot erklärt worden, teilte das Büro von Gouverneur Rick Scott im Anschluss mit. Die Exekution musste um rund vier Stunden verschoben werden, bis der Oberste Gerichtshof der USA die letzte Berufungsmöglichkeit von Bolin zurückgewiesen hatte.
Gouverneur Scott hatte den Hinrichtungsbefehl im Oktober unterschrieben. Das Todesurteil erging wegen des Mordes an einer 26-Jährigen im Jahr 1986, die in einem Postamt in Pasco County entführt worden war. Zudem wurde Bolin für den Mord an einer 17-Jährigen und die Tötung einer 25-Jährigen schuldig gesprochen. Alle drei Opfer wurden erstochen.
Die Mutter der getöteten 26-Jährigen, Kathleen Reeves, und die Familie der 17-Jährigen waren bei der Exekution dabei. Dass Bolin nicht für alle drei Fälle hingerichtet worden sei, spiele keine Rolle, „weil er nur einmal stirbt“, sagte Reeves. „Er stirbt für alle unsere Mädchen“, sagte sie.
Am Mittwoch hatte Bolin dem Fernsehsender Fox 13 gesagt, er sei unschuldig. „Ich kannte sie nicht, habe sie nie gesehen, nie getroffen“, sagte er über die drei Opfer. Beweise gegen ihn seien gefälscht und manipuliert worden.
Während des Prozesses hatten sich Bolin und eine Frau in seinem Verteidigungsteam ineinander verliebt. Die beiden heirateten 1996 vor laufender Kamera. Seit der Hochzeit ist die Frau zu einer großen Gegnerin der Todesstrafe geworden.
8 Jan 2016
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