taz.de -- Terrorverdacht in Belgien: Brüssel kommt nicht zur Ruhe

Zwei Männer wurden wegen Terrorverdachts festgenommen. Sie sollen an mehreren Orten in Brüssel Anschläge auf Silvesterfeiern geplant haben.
Bild: Zwei Soldaten patroullieren eine U-Bahn-Station in Brüssel

Brüssel AFP | Die belgische Polizei hat womöglich in letzter Minute einen Anschlag in Brüssel zum Jahreswechsel vereitelt: Zwei Menschen wurden unter dem Verdacht festgenommen, Attentate an mehreren beliebten Orten in Belgiens Hauptstadt während der Silvesterfeierlichkeiten geplant zu haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft am Dienstagmorgen bekanntgab. Es habe „ernsthafte Bedrohungen“ gegeben.

Einer der Festgenommenen werde verdächtigt, als „Anführer einer terroristischen Gruppe“ Extremisten für geplante Anschläge angeworben zu haben. Dem zweiten Festgenommenen würden Anschlagsdrohungen sowie die Beteiligung „an den Aktivitäten einer Terrorgruppe“ vorgeworfen.

Aus dem Brüsseler Viertel Molenbeek waren mehrere der Attentäter von Paris gekommen, die bei einer Anschlags- und Angriffsserie am 13. November 130 Menschen getötet hatten. Aus Sorge vor Anschlägen und wegen der Suche nach flüchtigen Verdächtigen galt in Brüssel nach den Paris-Attentaten die höchste Terrorwarnstufe.

Die nun bekannt gewordenen Festnahmen erfolgten den Angaben zufolge nach Durchsuchungen am Sonntag und Montag, die unter anderem in den Regionen Brüssel und Lüttich stattfanden. Diese hätten keinen Zusammenhang mit den Pariser Attentaten gehabt.

29 Dec 2015

TAGS

Brüssel
Terrorismus
Belgien
Silvester
Schwerpunkt Islamistischer Terror
Brüssel
Schwerpunkt Islamistischer Terror
Griechenland
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024

ARTIKEL ZUM THEMA

Schüsse bei Anti-Terror-Razzia in Belgien: Polizei jagt Bewaffneten

Bei einer Anti-Terror-Razzia wegen der Anschläge in Paris ist die belgische Polizei angegriffen worden. Drei Polizisten wurden verletzt. Mindestens ein Täter ist auf der Flucht.

Angst vor Terrorgefahr in Brüssel: Silvester ohne Feuerwerk

Zehntausende waren in Brüssel zu einer öffentlichen Party erwartet worden, um den Start ins neue Jahr zu feiern. Doch den Behörden ist das Risiko zu hoch.

Nach den Anschlägen in Paris: Razzia und Festnahmen in Brüssel

Von dem mutmaßlichen Paris-Attentäter Salah Abdeslam fehlt weiterhin jede Spur. Die belgische Polizei nahm jedoch fünf andere Verdächtige fest.

Flüchtlingsgipfel der EU: Eingeständnis des Scheiterns

Vor dem nächsten Flüchtlingsgipfel plant die EU drastische Schritte. Am Ende könnte unter anderem die Reisefreiheit unter die Räder kommen.

Olympia: Der Preis der Sicherheit

Der Hamburger Senat hält nach den Terrorattacken von Paris an der Bewerbung für 2024 fest. Debatte um Sicherheitsvorkehrungen entbrennt.