taz.de -- Frontex-Einsatz in Griechenland: Mehr Grenzpatrouille vor Neujahr

Noch Ende Dezember will die EU-Grenzschutzagentur verstärkt an Griechenlands Grenzen verkehren. Im Fokus steht die Überprüfung von Flüchtlingen.
Bild: Vor der Insel Lesbos: Frontex-Mitarbeiter im Dienst des europäischen Grenzschutzes.

Warschau dpa | Die EU-Grenzschutzagentur Frontex weitet ihr Engagement im östlichen Mittelmeer aus. Um Griechenland bei der Bewältigung der Flüchtlingslage zu helfen, beginne am 28. Dezember der neue Einsatz „Poseidon Rapid Intervention“ (Poseidon schneller Eingriff), teilte die Behörde in Warschau am Freitag mit.

Sie solle einen stärkeren Akzent auf Sicherheitsüberprüfungen der Flüchtlinge setzen. Rund 375 Beamte und Dolmetscher kämen zum Einsatz, darunter Experten für Fingerabdrücke und gefälschte Dokumente. Zusätzlich sollen mehrere Schiffen das Mittelmeer patrouillieren.

Der neue Einsatz tritt an die Stelle des Programms „Poseidon Sea“. Die zusätzlichen Beamten sollen unter anderem bei der Registrierung von Flüchtlinge auf den griechischen Inseln eingesetzt werden. „Das ermöglicht es, eine größere Anzahl Migranten in kürzerer Zeit zu registrieren und ihre Fingerabdrücke abzunehmen“, teilte Frontex mit.

Fachleute sollen helfen, die Nationalität der Migranten festzustellen. Befragungen der Flüchtlinge nach ihrer Ankunft dienen dazu, Informationen über illegale Schleusernetzwerke zu gewinnen.

18 Dec 2015

TAGS

Schwerpunkt Flucht
Frontex
Griechenland
Schiffsunglück
David Cameron
Werner Faymann
Schwerpunkt Angela Merkel
Flüchtlinge
Schwerpunkt Flucht
Frontex

ARTIKEL ZUM THEMA

Untergang von Flüchtlingsboot: 18 Menschen sterben in der Ägäis

Das Schiff sank vor der türkischen Westküste. 14 Menschen aus Syrien, dem Irak und Pakistan konnten türkischen Medien zufolge von der Küstenwache gerettet werden.

Britische Forderungen auf dem EU-Gipfel: Camerons Wunschliste

Großbritanniens Premierminister David Cameron will die EU verändern – oder austreten. Doch nicht alle seiner Forderungen finden Anklang.

Neuer EU-Gipfel zur Flüchtlingspolitik: Österreich droht Osteuropa

Im Streit um die europaweite Verteilung von Flüchtlingen droht Österreichs Bundeskanzler Faymann mit der Kürzung der EU-Beiträge seines Landes.

Regierungserklärung von Angela Merkel: Europas dicke Bretter

Ab Donnerstag tagen die europäischen Regierungschefs. Kanzlerin Merkel warnt zu diesem Anlass davor, nur nationale Interessen zu verfolgen.

Kommentar Merkels Flüchtlingspolitik: Abschottung mit menschlichem Antlitz

Angela Merkels perfekt inszenierter Auftritt verblasste schon nach einem Tag. Seehofer und Frontex holten die Kanzlerin in die Realpolitik zurück.

Pläne der EU für eine Küstenwache: Schotten dicht

Die Einreise von Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen soll verhindert werden. Die Küstenwache soll auch gegen den Willen von Staaten eingreifen dürfen.

Vorstoß Deutschlands und Frankreichs: Mehr Befugnisse für Frontex

Die Grenzschutzagentur soll in bestimmten Fällen auch auf eigene Faust an den Außengrenzen eingreifen dürfen. Das fordert der deutsche Innenminister.