taz.de -- Umfrage zur Bundestagswahl: Union pfui, Grüne hui

Erstmals seit 2012 fällt die Union in einer Umfrage zur Bundestagswahl auf 36 Prozent. Die Grünen hingegen legen zu.
Bild: Läuft gerade nicht so bei der Union

BERLIN afp/dpa | Die Union verliert weiter an Zustimmung: In der wöchentlichen Emnid-Umfrage für die Bild am Sonntag erreichten CDU/CSU nur noch 36 Prozent, dies war der niedrigste Wert seit September 2012. Im Vergleich zur Vorwoche büßte die Union damit einen Punkt ein.

Die SPD lag in der aktuellen Umfrage unverändert bei 26 Prozent. Die Grünen kletterten um einen Punkt auf zehn Prozent, auch die Linke kam wie in der Vorwoche auf zehn Prozent. Den Sprung in den Bundestag würden der Umfrage zufolge auch die AfD (sieben Prozent) und die FDP (fünf Prozent) schaffen. Für den Sonntagstrend hatte Emnid zwischen dem 15. und 21. Oktober 2015 insgesamt 2312 repräsentativ ausgewählte Menschen befragt.

Unterdessen bekommt Kanzlerin Merkel Rückendeckung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Diese sieht das Vertrauen der Union in Merkel wegen ihrer Flüchtlingspolitik nicht als erschüttert an. „Bei aller verständlichen Unruhe angesichts der nie dagewesenen Lage weiß die Basis der Union sehr genau, dass niemand Deutschland und Europa besser durch diese schwere Zeit steuern kann als die Kanzlerin“, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei die Regierung Merkel gewesen, die „in Rekordzeit das Asylrecht reformiert und Abschiebungen erleichtert hat“. Weitere Schritte folgten.

Dagegen [1][hatte der Spiegel berichtet], Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble halte die Stimmung an der CDU-Basis wegen des Zuzugs Hunderttausender Flüchtlinge für „dramatisch“ schlecht. Den insbesondere von CDU-Generalsekretär Peter Tauber geschilderten großen Rückhalt in der Partei für Merkels Politik sehe er nicht, habe Schäuble in der jüngsten Sitzung des CDU-Präsidiums geäußert. Wenn das neue Asylpaket nicht bald Wirkung zeige, werde das Verhältnis der Parteispitze zur Basis Schaden nehmen.

25 Oct 2015

LINKS

[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wolfgang-schaeuble-warnt-vor-zerreissprobe-fuer-cdu-a-1059332.html

TAGS

Schwerpunkt Angela Merkel
Flüchtlingspolitik
CDU/CSU
Umfrage
Steuern
Flüchtlinge
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Flucht
CDU
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Angela Merkel

ARTIKEL ZUM THEMA

Kommentar neue Steuerschätzung: Ein Problem für die AfD

Die Steuerschätzung zeigt, dass genug Geld für alle nötigen Ausgaben da ist. Und selbst eine Kreditaufnahme wäre zu verkraften.

Kommentar Revolte gegen Merkel: Der Putsch fällt aus

Die Umfragewerte der CDU sinken. Immer mehr Abgeordnete rebellieren gegen Angela Merkel. Stürzen will sie am Ende aber niemand.

AfD-Parteitag im Schwabenland: Testament der Angst

Die Südwest-AfD verabschiedet ihr Wahlprogramm und wirbt um verängstigte Bürger. Sie wettert gegen „Asylchaos“ und ist für Grenzzäune.

Verschärftes Asylrecht: Noch schneller abschieben

Das gerade erst beschlossene umstrittene Asylrecht soll schon am Samstag in Kraft treten. Den Streit um Transitzonen haben CDU und SPD nicht beigelegt.

CDU-Bezirksparteitag in BaWü: Ein Orban-Mann in der tiefen Provinz

Die CDU-Basis ist beim Thema Flüchtlinge gespalten. In Baden-Württemberg durfte nun ein Minister Viktor Orbans auf einem Parteitag reden.

Flüchtlingspolitik in Deutschland: 475 Stimmen für schärferes Asylrecht

Der Bundestag hat die Asylregeln verschärft und Asylverfahren beschleunigt. Seehofer forderte zuvor im Landtag Taten. Merkel blieb bei ihrem Kurs.

CDU-Regionalkonferenz in Nordsachsen: Asylrecht steht kurz vor Verschärfung

Im Rekordtempo will die Bundesregierung das Asylrecht verschärfen. Die Kritik an Kanzlerin Merkel wächst – auch in den eigenen Reihen.