taz.de -- Flüchtlingsunterkünfte im Ruhrgebiet: Hakenkreuze auf Wänden

In Waltrop im Ruhrgebiet sind Asylbewerberheime zum Ziel von fremdenfeindlichen Schmierereien geworden. In ein Haus drangen die Täter ein.
Bild: Ohne Worte

Waltrop dpa | Unbekannte haben in der Nacht zum Dienstag vier Asylbewerberunterkünfte in Waltrop (Kreis Recklinghausen) mit Hakenkreuzen und ausländerfeindlichen Wörtern besprüht. Bewohner entdeckten die Schmierereien an Morgen. In einem Fall waren die Täter sogar in den Hausflur vorgedrungen. Eine Spur gebe es noch nicht, teilte die Kreispolizei Recklinghausen mit.

Die Polizeibehörden im Umkreis von Waltrop sind informiert und suchen nach Zeugen. Die Heime liegen alle in bewohnten Gebieten. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Die Täter hatten Hauswände, Türen, Rollläden und sogar den Asphalt vor den Unterkünften mit roter Farbe besprüht. Auch das Treppenhaus eines Heimes wurde besprüht. Die Haustür war offen geblieben. Kontakt zu Bewohnern hätten die Täter aber nicht gehabt.

Die Zeichen waren bis zu eineinhalb Meter groß. Neben Wörtern wie „Raus“ griffen die Täter auch zu beleidigenden Schimpfwörtern. Ähnliches habe es in diesen Ausmaßen in der Region noch nicht gegeben, sagte Polizeisprecherin Ramona Hörst. In der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft in Recklinghausen sei einmal ein Hakenkreuz gesprüht worden. Vor einer Unterkunft, ebenfalls in Recklinghausen, habe ein Unbekannter fremdenfeindliche Parolen gerufen.

Die Polizei veranlasste nach der Spurensicherung die Beseitigung der Schmierereien.

13 Oct 2015

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