taz.de -- Wahl in Österreichs Hauptstadt Wien: Rot-Grün bröckelt

In Wien konnten 1,3 Millionen Berechtigte ein neues Landesparlament wählen. Nach Einschätzung der Wahlforscher kommt es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen.
Bild: Der amtierende Bürgermeister Michael Häupl am Wahltag.

Wien dpa | Bei der österreichischen Landtagswahl in Wien liegt die sozialdemokratische SPÖ laut erster Hochrechnung deutlich vor der FPÖ. Danach kommt die SPÖ auf 39,5 Prozent (minus 4,9 Prozentpunkte), die FPÖ liegt bei 30,9 Prozent (plus 5,1 Prozentpunkte). Die Grünen erreichen 11,6 Prozent (minus 1,1 Prozentpunkte). Die konservative ÖVP erzielt 9,5 Prozent (minus 4,5 Prozentpunkte). Neu im Landtag sind laut Hochrechnung die erstmals angetretenen liberalen Neos mit 6,2 Prozent.

Die Landtagswahl in Wien, bei der 1,3 Millionen Wähler ein neues Parlament sowie 23 Bezirksvertretungen bestimmten, gilt in Österreich als großer Stimmungstest in der Flüchtlingsfrage.

Die rot-grüne Koalition unter Ministerpräsident und Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) steht für einen offenen und toleranten Kurs. Die rechte FPÖ unter ihrem Parteichef und Spitzenkandidaten Heinz-Christian Strache schlägt stark ausländerkritische Töne an.

Die Landtagswahl ist der Höhepunkt des Superwahljahres 2015. Bei den bisherigen drei Landtagswahlen hat die FPÖ wegen der Flüchtlingskrise teils spektakuläre Zugewinne erzielt. Österreich ist vor allem als Durchreiseland stark vom Flüchtlingsstrom betroffen.

11 Oct 2015

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