taz.de -- Drohung des Präsidenten gegen Medien: Journalist im Südsudan erschossen

Vor kurzem drohte Südsudans Präsident kritischen Journalisten noch indirekt mit Ermordung. Wenige Tage später wurde nun ein Journalist erschossen.
Bild: „Pressefreiheit bedeutet nicht, dass man gegen das Land arbeitet“: Präsident Salva Kiir über Journalismus.

Juba dpa | Im Südsudan ist ein Journalist nur wenige Tage nach einer Drohung des Präsidenten gegen kritische Medien erschossen worden.

Der Redakteur Moi Peter Julius wurde in der Hauptstadt Juba auf offener Straße mit einem Schuss in die Brust getötet, wie sein Arbeitgeber Albert Otieno vom Zeitungshaus „Corporate Newspaper“ sagte. Die Täter hätten ihr Opfer nicht bestohlen. Otiene machte keine Angaben zu möglichen Hintergründen der Tat.

Präsident Salva Kiir hatte kritischen Journalisten am Sonntag mit dem Tod gedroht. „Pressefreiheit bedeutet nicht, dass man gegen das Land arbeitet“, [1][sagte Kiir dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) zufolge]. Wenn Medienvertreter nicht wüssten, dass im Südsudan immer wieder Menschen getötet würden, dann könne man dies wieder demonstrieren, wurde er zitiert.

Im Südsudan wurden damit laut CPJ allein in diesem Jahr sechs Journalisten getötet. In dem Land tobt seit Ende 2013 ein brutaler militärischer Konflikt zwischen Präsident Kiir und seinem Widersacher und früheren Stellvertreter Riek Machar. Zwei Millionen Menschen sind vor der Gewalt geflüchtet, Zehntausende wurden seither getötet.

20 Aug 2015

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[1] http://cpj.org/2015/08/south-sudanese-president-salva-kiir-threatens-to-k.php

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