taz.de -- Ende des Kita-Tarifstreits in Sicht: Ein einvernehmlicher Schlichterspruch
Für die einzelnen Berufsgruppen haben die Schlichter im Kita-Tarifstreit Erhöhungen vorgeschlagen. Nun sollen die Verhandlungen rasch fortgesetzt werden.
Bad Brückenau dpa | Die Schlichter im Kita-Tarifstreit haben einvernehmlich Erhöhungen für die einzelnen Berufsgruppen vorgeschlagen. Das gaben der frühere sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) und der einstige Hannoveraner Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) als Schlichter am Dienstag im bayerischen Bad Brückenau bekannt.
„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, einen einvernehmlichen Schlichterspruch hinzubekommen“, sagte Milbradt. Er hoffe, „dass wir das Thema Streik damit zu den Akten legen können“. Beide Schlichter empfahlen den Tarifparteien, die Empfehlung anzunehmen. Sollten die Gewerkschaften und die Arbeitgeber dies tun, könnte der neue Tarifvertrag ab Juli 2015 und für fünf Jahre gelten.
Schmalstieg sagte, die Vorschläge enthielten für die Erzieherinnen und Sozialarbeiter Erhöhungen in den einzelnen Berufsgruppen von 2 bis 4,5 Prozent. Im Anschluss an die Schlichtung wollen die Gewerkschaften und Arbeitgeber ihre Verhandlungen nun rasch fortsetzen. Die Tarifverhandlungen waren im April vorerst gescheitert. Es folgten vier Wochen Kita-Streiks.
Die Gewerkschaften hatten Einkommenserhöhungen für die rund 240.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst im Umfang von durchschnittlich zehn Prozent gefordert – eine pauschale Erhöhung hatten die Arbeitgeber jedoch stets abgelehnt.
23 Jun 2015
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Vier Wochen haben Kita-Beschäftigte bundesweit für mehr Geld gestreikt. Der Schlichterspruch stößt auf massive Ablehnung. Bald könnte es neue Streiks geben.
Die Streikdelegierten sind mit dem Schlichtungsergebnis nicht einverstanden. Claudia Metzler gibt sich kämpferisch.
Die Verhandlungen gehen erst im August weiter. Bis dahin befragen die Gewerkschaften ihre Basis: Soll der Streik in eine zweite Runde gehen?
Verdi hat es nicht geschafft, im Tarifkonflikt den Frauenberuf „Erzieherin“ aufzuwerten. Die Verärgerung der Streikenden ist nachvollziebar.
Die meisten Verdi-Streikdelegierten haben den Schlichterspruch abgelehnt. Nun sollen die Mitglieder befragt werden.
Auch wenn der Schulweg nur kurz ist: Dass Kinder aus dem Kieler Sinti-Wohnprojekt Maro Temm in die Fröbel-Grundschule gehen, ist keine Selbstverständlichkeit.
Der Berliner Senat will gemeinsam mit Investoren etwas für Mieter tun. Aber vielleicht wäre ein konfrontativer Ansatz vielversprechender gewesen.
Bei größeren Neubauprojekten müsssen künftig ein Viertel aller Wohnungen preiswerte Mietwohnungen sein. Diese Bindung gilt aber nur 20 Jahre lang.
Allein in Köln gingen 15.000 Menschen auf die Straße. In Hannover war Sigmar Gabriel zu Gast. Auch der schlechtere Lohn von Frauen war ein Thema.