taz.de -- Syrische Flüchtlinge in Jordanien: Hunderte sitzen an der Grenze fest

Jordanien hat seit Beginn des Krieges in Syrien über 600.000 Flüchtlinge aufgenommen. Human Rights Watch beklagt, dass jetzt Menschen ausgesperrt werden.
Bild: Allein im jordanischen Lager Saatari leben 80.000 Flüchtlinge aus Syrien.

Amman ap | Hunderte Syrer sitzen einer Menschenrechtsorganisation zufolge an der jordanischen Grenze fest. Human Rights Watch forderte Jordanien auf, die Menschen in sein Land zu lassen. Regionaldirektor Nadim Houry sagte am Mittwoch, Jordanien habe Flüchtlingen bereits in großem Umfang geholfen. Das sei aber keine Entschuldigung, neu ankommende Flüchtlinge wochenlang ohne Schutz und Hilfe im Stich zu lassen.

Der jordanische Regierungssprecher Mohammed Momani sagte dagegen, sein Land führe die mit internationalen Organisationen ausgearbeitete offene Grenzpolitik fort. In Jordanien leben rund 1,4 Millionen syrische Flüchtlinge, darunter rund 630 000, die seit 2011 vor dem Bürgerkrieg flüchteten. Das sind rund 20 Prozent der jordanischen Bevölkerung.

Mitte April hätten in der entlegenen Gegend Satellitenaufnahmen und Zeugenaussagen zufolge rund 2500 Syrer fest gesessen, teilte Human Rights Watch mit. Ende Mai sei die Zahl auf rund 1000 gefallen, nachdem Jordanien einigen erlaubt habe, aus der Grenzregion herauszukommen.

Aktivisten und Staatsmedien berichteten, Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat hätten am Mittwoch eine Offensive auf die vorwiegend kurdische Stadt Hasske im Nordosten Syriens eröffnet. Zuletzt war die Stadt zwischen Regierungstruppen und Kurden geteilt.

3 Jun 2015

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