taz.de -- Misstrauensantrag gescheitert: Berlusconi, ein Dauerbrenner
Am Ende hatte der Autokrat Silvio Berlusconi selbst nicht mehr daran geglaubt. Doch Italiens Parlament hat ihn nicht aus dem Amt gekegelt. Ging das auch ohne Stimmenkauf?
14 Dec 2010
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Die Studenten in Rom demonstrierten erneut gegen die Universitätsreform, mieden dieses Mal aber die "Rote Zone". Zwischenfälle gab es dafür in Palermo und Mailand.
Noch haben die Kosten der Ego-Politik Berlusconis deren Nutzen wohl nicht überstiegen. Deshalb darf der Premier weitermachen und das Land noch tiefer in den Schlamassel reiten.
Nach dem Scheitern des Misstrauensvotums lieferten sich in Rom Berlusconi-Gegner heftige Straßenschlachten mit der Polizei. Dabei begann der Protest zunächst friedlich.
Italiens Ministerpräsident hat beide Misstrauensanträge abwehren können. Im Abgeordnetenhaus kam es zu Handgreiflichkeiten. Die Abstimmung musste zeitweilig unterbrochen werden.
Die linke Opposition in Italien ist wieder mal tief zerstritten. Solange das so bleibt, muss Ministerpräsident Berlusconi sich keine ernsthaften Sorgen um die Macht machen.
Das italienische Parlament wird entscheiden, ob es dem amtierenden Ministerpräsidenten das Vertrauen entzieht. Silvio Berlusconi redet vor allem vom Verrat der anderen.