taz.de -- Flüchtlinge aus Libyen in Tunesien: Lager plattgemacht
Tausende afrikanische Libyen-Flüchtlinge sind erneut auf der Flucht. Die lokale Bevölkerung hatte zuvor ihr Lager Choucha verwüstet.
25 May 2011
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Seit dem Libyen-Krieg sitzen hunderte Afrikaner in der Wüste fest. Der UNHCR will sie nicht als Flüchtlinge anerkennen. In Tunesien sollen sie nicht bleiben.
Die Bundesregierung will fliehende Afrikaner aus Libyen trotz UN-Bitte nicht aufnehmen. Man verweist auf die gestiegene Zahl der Asylbewerber.
Seit Monaten interveniert die Nato in Libyen, aber niemand interveniert, um den tausenden von Flüchtlingen zu helfen. Die deutsche Rolle ist hierbei besonders unrühmlich.
50 libysche Soldaten sind über das Wochenende zu den Rebellen übergelaufen. Südafrikas Präsident Jacob Zuma reist nach Tripolis. Angeblich um einen Ausstieg Gaddafis zu verhandeln.
Der libysche Ministerpräsident bittet um Gespräche über einen Waffenstillstand, die Nato ist skeptisch. Um die Hafenstadt Misurata sollen Gaddafis Truppen Minen ausgelegt haben.
Ein Gutachten kritisiert die deutsche Außenpolitik und mahnt Hilfe für Arabien an. Auch die Reform der Bundeswehr sei unzureichend.
Tunesische Soldaten schlagen die Proteste afrikanischer Libyen-Flüchtlinge nieder. Über 30 Menschen werden verletzt. Sämtliche NGO-Mitarbeiter wurden zuvor evakuiert.
Aus Libyen geflohene Menschen aus Somalia, Eritrea oder Irak harren in grenznahen Lagern in Tunesien aus. Sie fühlen sich vom Westen im Stich gelassen.
Auf der einen Seite schottet sich Europa gegen Flüchtlinge ab. Andererseits ruft es nach qualifizierten Arbeitskräften. Ein Widerspruch?