taz.de -- Ägyptens Ex-Staatschef: Mubarak im Krankenwagen zum Prozess

Ex-Staatschef Husni Mubarak wurde auch zum dritten Prozesstag ins Gericht getragen. Zwischen seinen Gegnern und Anhängern kam es unterdessen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Bild: Anti-Mubarak-Graffito in Kairo – hier findet auch der Prozess gegen den ehemaligen Staatschef statt.

KAIRO afp | In Ägypten ist am Montag der Prozess gegen den gestürzten Präsidenten Husni Mubarak fortgesetzt worden. Der schwer kranke 83-Jährige wurde laut Fernsehberichten auch zum dritten Prozesstag auf einer Trage liegend zum Gerichtssaal in einem Vorort von Kairo gebracht.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der Krankenwagen mit Mubarak vor der Polizeischule hielt, in welcher der Prozess stattfindet. Anschließend wurde Mubarak zum Verhandlungsraum getragen.

Vor der Anhörung lieferten sich in der Nähe des Gerichts dutzende Gegner und Anhänger des früheren Machthabers gewaltsame Auseinandersetzungen. "Wir lassen dich nicht allein", riefen die Anhänger des Ex-Staatschefs, während dessen Gegner eine "Bestrafung" forderten. Spezialeinheiten der Polizei schritten ein, um die Zusammenstöße zu beenden.

Der langjährige Staatschef, der am 11. Februar unter dem Druck wochenlanger Proteste zurückgetreten war, steht seit Anfang August wegen mutmaßlicher Anordnung von Gewalt gegen Regierungsgegner sowie Korruption und Amtsmissbrauch vor Gericht. Die Anhörung am Montag soll anders als die vorherigen nicht vom Fernsehen live übertragen werden. Sollte Mubarak wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm die Todesstrafe. Er plädierte auf nicht schuldig.

5 Sep 2011

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