taz.de -- Geldfund in Libyen: 23 Milliarden Gaddafi-Dollar in Kisten

Dank Sparfuchs Gaddafi hat die libysche Übergangsregierung kaum Geldsorgen. Zum freigegebenen Geld aus dem Ausland tauchten in der Zentralbank fast 18 Milliarden Euro auf.
Bild: Reich und bunt: Im September 2010 war Gaddafis Welt noch in Ordnung.

LONDON dpa | Die libysche Übergangsregierung hat laut einem Zeitungsbericht überraschend Milliarden libyscher Dinare aus dem Besitz des Regimes von Muammar al-Gaddafi in der Zentralbank gefunden. Es handle sich um umgerechnet 23 Milliarden US-Dollar (16,9 Milliarden Euro), berichtete die Financial Times am Donnerstag.

Mit dem Geld könne das Land rund sechs Monate lang finanziert werden, zitierte die Zeitung den Finanzbeauftragten des Übergangsrates, Wafik Schater. Einem nicht namentlich genannten höheren britischen Beamten zufolge war das Geld in Kisten in der Zentralbank Libyens entdeckt worden.

Die Milliarden könnten für den Wiederaufbau des Landes, das Wiederbeleben der Ölindustrie und Soziale Dienste ausgegeben werden, sagte Schater. Das Bargeld sowie die im Ausland eingefrorenen Gelder gäben "Zuversicht, dass das Land für die vorhersehbare Zukunft finanziell gut ausgestattet" sei. Derzeit sind unter den - dem Gaddafi-Regime auferlegten - Sanktionen noch schätzungsweise 160 Milliarden US-Dollar im Ausland festgesetzt.

Der Fund werfe auch ein Licht auf die Geheimnistuerei Gaddafis, sagten Vertreter der Übergangsregierung der Zeitung. Er habe einen Großteil des Reichtums des Landes aus den Büchern herausgehalten.

22 Sep 2011

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