taz.de -- Syrische Opposition und Deserteure: Einheit gegen Assad

Der syrische Nationalrat und die Freie Armee Syriens haben sich auf eine enge Zusammenarbeit geeinigt. Militärische Angriffe auf das Regime soll es nicht geben.
Bild: Demonstration gegen das Assad-Regime in Khalidieh, nahe Homs.

ISTANBUL afp | Vertreter des oppositionellen syrischen Nationalrats und der Freien Armee Syriens haben sich bei Gesprächen in der Türkei auf eine Zusammenarbeit im Widerstand gegen Staatschef Baschar el Assad geeinigt. Wie ein Mitglied des Nationalrats, Chaled Chodscha, am Donnerstag sagte, wollen sich die beiden Gruppierungen miteinander abstimmen.

Demnach vertritt der Nationalrat künftig die syrische Opposition politisch, während sich die Freie Armee Syriens auf den Schutz der Bevölkerung konzentriert. Die Freie Armee, ein im Sommer gegründeter Verbund von Deserteuren der syrischen Armee, stimmte Chodscha zufolge zu, auf gezielte Angriffe auf syrische Sicherheitskräfte oder die Regierung zu verzichten.

Es waren die ersten Gespräche zwischen Vertretern der beiden Organisationen. Oberst Riad el Asaad, der Gründer der Freien Armee, traf sich Anfang der Woche mit sechs Vertretern des Nationalrats in der türkischen Provinz Hatay, einer Grenzregion zu Syrien.

In der Türkei halten sich rund 7.500 syrische Oppositionelle auf. Die türkische Regierung unterstützt den syrischen Nationalrat. Zur Freien Armee Syriens geht Ankara indes auf Distanz. Wegen der anhaltenden Gewalt im Nachbarland verhängte die Türkei am Mittwoch ein Paket wirtschaftlicher und politischer Sanktionen gegen Damaskus. Nach UN-Angaben wurden in Syrien seit Beginn der Proteste gegen Staatschef Assad Mitte März mindestens 3500 Menschen getötet.

1 Dec 2011

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