taz.de -- Beobachtermission in Syrien: Arabische Liga berät über Gewalt

Die Gewalt in Syrien nimmt trotz der Beobachter kein Ende. Daher will die Arabische Liga über die Zukunft der Mission reden. Das Regime meldet einen neuen Anschlag auf eine Gas-Pipeline.
Bild: Die Hinterbliebenen präsentieren den Beobachtern die Fotos ihrer Toten.

KAIRO/BEIRUT dapd/rtr | Wegen der anhaltenden Gewalt in Syrien hat die Arabische Liga am Dienstag eine Sondersitzung anberaumt. Bei dem Treffen am Samstag in Kairo solle entschieden werden, ob die Beobachtungsmission abgebrochen werde, sagte der stellvertretende Generalsekretär der Liga, Ahmed bin Heli. Derzeit sind rund 100 Beobachter der Arabischen Liga in Syrien im Einsatz, um die Einhaltung eines Plans zu überwachen, der das Ende des gewaltsamen Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen Regierungskritiker vorsieht.

Am Montag hatte der Generalsekretär der Liga, Nabil Elarabi, erklärt, trotz der Anwesenheit der Beobachter töteten Regierungstruppen noch immer Demonstranten. Unterdessen meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana, dass eine Terrorgruppe eine Gas-Pipeline nahe der zentral gelegenen Stadt Rastan in die Luft gesprengt habe.

Mit dem Anschlag sei die Versorgung von zwei Kraftwerken unterbrochen worden, meldete die Staatsagentur am Dienstag. Die täglichen Stromabschaltungen würden nun um eine Stunde verlängert. Es handelt sich um den vierten Anschlag auf eine Gas-Pipeline in Syrien seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad im März 2011. Syrien macht "Terroristen" für die Anschläge verantwortlich. Über den Hintergrund der Taten ist nichts bekannt.

Die syrische Führung bezeichnet in der Regel Aufständische als Terroristen oder bewaffnete Banditen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in Syrien in den vergangenen zehn Monaten mehr als 5000 Menschen bei der Niederschlagung von Protesten getötet worden.

3 Jan 2012

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