taz.de -- Jemens Präsident Saleh verlässt das Land: Der nächste Dauerherrscher geht

Fast ein Jahr lang forderte die Opposition seinen Rückzug. Nun hat Jemens Präsident Ali Abdullah Saleh nach 33 Jahren an der Macht das Land verlassen.
Bild: Reuiger Regent: Präsident Saleh bat um Entschuldigung. Die Opposition hätte ihn lieber zur Verantwortung gezogen.

SANAA dapd | Der scheidende jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh hat am Sonntag sein Land verlassen. Saleh sei am Abend in den Oman geflogen und habe die Macht an seinen Stellvertreter übergeben, sagte ein Sprecher des Präsidenten, Ahmed al Sufi, in der Hauptstadt Sanaa. Saleh hatte zuvor in einer Abschiedsrede seine Ausreise angekündigt und sich für frühere Fehler entschuldigt.

Berater des Präsidenten sagten der Nachrichtenagentur AP, dass Saleh die Spitzen aus Politik, Streitkräften und Sicherheitsdiensten versammelt und die Beförderung von Vizepräsident Abed Rabbo Mansur Hadi zum Marschall verkündet habe.

"Ich verlasse dieses schöne Land heute. An dieser Stelle möchte ich mich von Ihnen verabschieden", zitierte ein Berater, der an dem Treffen teilgenommen hatte, den Präsidenten. Saleh habe vor, vom Oman aus in die USA zu reisen, hieß es weiter.

Regierungskritiker im Jemen haben seit fast einem Jahr ein Ende von Salehs 33-jähriger Herrschaft gefordert. Dem Präsidenten wurde im November im Gegenzug für einen Rücktritt eine vollständige Immunität gewährt. Oppositionelle und Menschenrechtsgruppen kritisierten das Abkommen und forderten, Saleh wegen des Todes von Demonstranten zur Verantwortung zu ziehen.

22 Jan 2012

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