taz.de -- Todesstrafe für Attentäter in Weißrussland: Begnadigung abgelehnt

Lukaschenko hat die Begadigung zweier Todeskandidaten abgelehnt. Die beiden wurden dafür verurteilt, im Jahr 2011 in der Minsker Metro ein Attentat mit 15 Toten verübt zu haben.
Bild: Die beiden Todeskandidaten vor Gericht in Minsk.

MINSK dpa | Der weißrussische Staatschef Alexander Lukaschenko hat die Begnadigung von zwei zum Tode verurteilten Männern abgelehnt, die 2011 in der Minsker Metro ein Attentat verübt haben sollen. Die Entscheidung falle „wegen der besonderen Schwere des Verbrechens und der erhöhten Gefahr für die Gesellschaft“, begründete Lukaschenko seine Entscheidung nach Medienangaben vom Donnerstag.

Nach einem umstrittenen Gerichtsprozess hatte die gegen die 26-jährigen Männer verhängte Todesstrafe international Kritik ausgelöst. Bei dem Anschlag am 11. April 2011 waren 15 Menschen getötet und etwa 300 verletzt worden. Die frühere Sowjetrepublik vollstreckt die Urteile per Genickschuss.

Der Prozess wurde auch deswegen kritisiert, weil aus Sicht von Experten keine stichhaltigen Beweise vorgelegt worden waren. Lukaschenko, der als letzter Diktator Europas gilt, hat immer wieder EU-Forderungen abgelehnt, die Todesstrafe abzuschaffen.

Weißrussland macht grundsätzlich keine Angaben über die Vollstreckung. Nach Schätzungen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden in dem Land seit 1991 etwa 400 Menschen hingerichtet.

15 Mar 2012

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