taz.de -- Südlich von Sofia: Schweres Erdbeben in Bulgarien
In der Nähe der bulgarischen Hauptstadt Sofia hat die Erde heftig gebebt. Der Sachschaden ist angesichts der Stärke der Erdstöße gering, verletzt wurde niemand.
SOFIA dpa | Zwei Tage nach dem schweren Beben in Italien ist auch Bulgarien am frühen Dienstagmorgen von heftigen Erdstößen erschüttert worden. Wie der staatliche Rundfunk berichtete, erreichte das Beben eine Stärke von 5,9 bis 6 auf der Richterskala. Die US-Erdbebenwarte [1][USGS] gab 5,8 an.
Das Epizentrum habe etwa 25 Kilometer südlich der Hauptstadt Sofia bei der Kleinstadt Pernik gelegen, hieß es im bulgarischen Rundfunk. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Mehrere Menschen hätten aber wegen Nervenzusammenbrüchen behandelt werden müssen.
Das Beben war im gesamten Westen und Südwesten des Landes zu spüren. Größere Schäden wurden zunächst nicht bekannt. An einigen Gebäuden hätten sich Risse gebildet. Außerdem seien mehrere Schornsteine eingestürzt, meldete der Rundfunk. Es gab mehrere teils heftige Nachbeben.
Die Menschen in der Hauptstadt wurden von dem Beben um kurz nach 3.00 Uhr (Ortszeit/2.00 MESZ) aus dem Schlaf gerissen. Gegenstände seien von Wänden und aus Regalen auf den Boden gefallen, berichtete die Korrespondentin der Nachrichtenagentur dpa. Vielfach seien die Menschen trotz starken Regens nur leicht bekleidet und in Panik aus ihren Häusern ins Freie gestürmt. Zeitweise fielen Strom und Internet aus.
Obwohl Bulgarien in einem Erdbebengebiet liegt, sind starke Beben dort eher selten. Vor knapp drei Jahren war die im Osten des Landes gelegene Schwarzmeerregion von einem Beben der Stärke 4,7 erschüttert worden. Das Epizentrum lag damals im benachbarten Rumänien.
Am Wochenende waren bei einem Erdbeben der Stärke 6,0 im Nordosten Italiens mindestens sieben Menschenleben getötet worden. Etwa 4.500 Menschen wurden obdachlos. Nach Angaben des bulgarischen Seismologischen Instituts gibt es aber keinen Zusammenhang zwischen beiden Beben.
22 May 2012
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