taz.de -- Italien kommt nicht zur Ruhe: 41 Erdbeben in einer Nacht
Weitere Erdstöße im Norden Italiens. Nach den jüngsten Beben sind in der Region Emilia-Romagna rund 14.000 Menschen obdachlos, mindestens 16 Menschen starben.
ROM dpa/rtr | In der Region Emilia-Romagna hat die Erde in der Nacht zum Mittwoch 41 Mal gebebt, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch. Der heftigste Erdstoß habe eine Stärke von 3,4 gehabt.
Bei einem neuen Erdbeben am Dienstag waren mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 350 Menschen wurden nach einer vorläufigen Bilanz verletzt. Zahlreiche Gebäude stürzten ein. Eine 65 Jahre alte Frau wurde zwölf Stunden nach dem Beben lebend aus den Trümmern gerettet, berichtete das staatliche Fernsehen Rai.
Das Beben hatte eine Stärke von 5,8. Das Epizentrum lag in derselben Gegend von Modena, die bereits vor gut einer Woche von einem starken Beben heimgesucht worden war. Gegen Mittag folgten weitere Erschütterungen der Stärke 5,6. Die Regierung in Rom versprach Hilfe. Die Fußballnationalmannschaft sagte das Testspiel gegen Luxemburg in Parma ab.
Die Behörden gehen mittlerweile von 14.000 Menschen aus, die ihr Obdach verloren. Bei den letzten Beben wurden die Häuser und Wohnungen von 8.000 Menschen ganz oder in Teilen zerstört, dazu kommen 6.000 Bewohner hinzu, die bei den Erdstößen vor gut eine Woche ihre Bleibe verloren hatten. Der kommende Montag (4. Juni) solle in ganz Italien zum Trauertag für die Erdbebenopfer erklärt werden. Heute soll das Kabinett in Rom über eine Soforthilfe für die Region entscheiden.
Am 20. Mai hatte ein Beben der Stärke 6,0 Norditalien erschüttert, es starben sieben Menschen, etwa 50 wurden verletzt.
30 May 2012
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
In der Nacht bebte die Region zwischen Umbrien und den Marken. Auch in Rom waren Ausläufer zu spüren. Die Zahl der Opfer steigt weiter.
In der Käserei „4 Madonne“ wurden 13.000 Laibe Parmesan zerstört. Matteo Torri schippt die Trümmer in den Hof – für Tierfutter.
In der Region Emilia-Romagna kommt es erneut zu Schäden, Schulen werden evakuiert. Gewerkschaftschefin kritisiert mangelnde Überprüfung nach dem ersten Beben.
Zum zweiten Mal in zehn Tagen erschüttert ein Erdbeben die Region Emilia-Romagna. Wieder sterben Menschen. Und kurze Zeit später bebt die Erde erneut
In der Nähe der bulgarischen Hauptstadt Sofia hat die Erde heftig gebebt. Der Sachschaden ist angesichts der Stärke der Erdstöße gering, verletzt wurde niemand.
Ein Erdbeben der Stärke 8,7 hat die Küste der indonesischen Insel Sumatra erschüttert. Jetzt fürchten Behörden und Bewohner einen Tsunami.