taz.de -- Olympia – Schwimmen: Weniger als ein Wimpernschlag
In einem Foto-Finisch siegt der US-Amerikaner Nathan Adrian über 100 Meter Freistil. Am Ende entscheidet eine Hundertstel über Gold und Silber.
Die Startbedingungen: Kann [1][Yannik Agnel] noch einen raushauen? Der Franzose hat bisher einen so sauguten Eindruck bei Olympia hinterlassen, dass man ihm plötzlich in seiner schwächeren Disziplin auch noch eine Medaille zutraut. Vielleicht gar Gold? Der Australier James Magnussen und Brent Heyden aus Kanada dürften auch um die 100-Meter-Krone mitschwimmen.
Die Entscheidung: Zur Wende ist der Brasilianer Cielo noch vorne, dann kommen die Jungs auf den mittleren Bahnen. Allen voran: Der US-Boy Nathan Adrian und Aussi Magnussen. Sie nehmen sich nichts, drehen auf den zweiten 50 Metern richtig auf. Und liegen bis zum Anschlag gleichauf. Nur der bessere Anschlag entscheidet das Rennen zugunsten von Adrian: Gold für den Amerikaner, Magnussen im Pech. Brent Hayden gewinnt Bronze. –
Das Drama: Was ist eine Hundertstel? Verdammt wenig auf jeden Fall. Früher sagten die Sportreporter immer, das sei ein Wimpernschlag. Es wird wohl weniger als ein Wimpernschlag sein. Dieses Weniger-als-ein-Wimpernschlag entscheidet in diesem Rennen über Gold und Silber.
Die Schlussfolgerung: Schade, dass es kein Doppelgold gibt. Wäre in diesem Fall angemessen gewesen.
Und sonst? Ach, Yannik Agnel. Vierter Platz nur für den Franzosen. Wir hätten auch ihn nochmal gerne gottgleich durch das Wasser gleiten sehen wollen. Zum Glück war das noch nicht sein letzter Auftritt.
1 Aug 2012
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