taz.de -- Bundesliga Sonntagsspiel: Werder dreht das Spiel
Im ersten Spiel nach dem Abgang von Werder-Manager Klaus Allofs muss Bremen lange hart arbeiten. Am Ende steht ein 2:1-Sieg gegen Aufsteiger Düsseldorf.
BREMEN dpa | Kevin de Bruyne hat Werder Bremen vier Tage nach dem spektakulären Abschied von Manager Klaus Allofs einen moralisch wichtigen Sieg beschert. Der Belgier traf am Sonntag in der 81. Minute zum hart erkämpften 2:1 (0:1)-Erfolg der Hanseaten in der Fußball-Bundesliga gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Zuvor hatte Nils Petersen (51. Minute) den per Kopfball den Ausgleich erzielt. Jens Langeneke (10. Minute) hatte die Gäste vor 41.200 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion per Foulelfmeter früh in Führung gebracht.
Werder drehte mit viel Leidenschaft die Partie und kam sogar in Unterzahl zum Sieg. Der frühere Fortuna-Verteidiger Assani Lukimya (76.) sah wegen Foulspiels die Gelb-Rote-Karte. Durch den Sieg kletterte Werder in der Tabelle mit nun 17 Punkten bis auf den siebten Tabellenplatz. Düsseldorf rangiert mit elf Zählern weiter im Tabellenkeller
Fortuna-Coach Norbert Meier hatte sein Team gegen seinen Ex-Club auf dem durch starken Regen aufgeweichten Rasen auf schnelle Gegenstöße eingestellt. Und das Konzept ging schnell auf. Sokratis verschätzte sich bei einem Abwehrversuch komplett und brachte Robbie Kruse zu Fall. Den Elfmeter verwandelte Langeneke per Schuss in die Mitte des Tores. Sokratis war mit Kruse ein zweites Mal überfordert, doch nach dessen Hereingabe scheiterte Ken Ilsö (21.) an Werder-Torwart Sebastian Mielitz.
Werder bestimmte dann das Spiel und hatte gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Petersen (21.) und Eljero Elia (22.) vergaben nach flachen Hereingaben. Bei einem weiteren Elia-Schuss hielt Langeneke mutig seinen Kopf dazwischen. Kurz darauf wurde Langenekes Haupt von Arnautovic per Kopfnuss touchiert. Schiedsrichter Peter Sippel verwarnte den österreichischen Übeltäter. Einige Minuten war das Spiel von Hektik geprägt.
Fehler im Spielaufbau
Nach dem Wechsel wurden die Bremer für ihre Bemühungen belohnt. Die Fortuna leistete sich zu viele Fehler im Spielaufbau. Werders Lukas Schmitz eroberte den Ball an der Eckfahne. Seine Flanke köpfte Petersen recht unbedrängt zum Ausgleich ein. Jetzt bekam Werder Rückenwind. Energisch wurde das Fortuna-Tor bedrängt. Doch weder Sokratis (53.) noch Marko Arnautovic (67.) noch Elia (74.) waren erfolgreich. Als das Remis drohte, schlug de Bruyne doch noch per Flachschuss zu und machte Werder wieder glücklich.
Das Duell bot jede Menge Bundesliga-Historie. Beim letzten Aufeinandertreffen im Mai 1997 wurde der Abstieg der Fortuna besiegelt. In Bremen gewann die Fortuna zuletzt vor mehr als 35 Jahren; Torschütze damals für die Gäste: Klaus Allofs. Der Wechsel des Werder-Managers nach Wolfsburg sorgte auch am Sonntag an der Weser noch für Gesprächsstoff. Pikant am Rande: Vor dem Anpfiff wurde auf dem Rasen ausgerechnet ein Werbeplakat vom Hauptsponsor des neuen Allofs-Klubs ausgerollt, der auch Partner von Werder ist.
18 Nov 2012
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