taz.de -- Anschlag in Pakistan: Mehr als 60 Todesopfer

Auf einem belebten Markt in Quetta explodierte am Samstag ein schwerer Sprengsatz. Der Anschlag galt offenbar den schiitischen Bewohnern des Viertels.
Bild: Rauchwolken steigen nach der Explosion über dem Markt von Quetta auf.

ISLAMABAD dpa | Bei einem Bombenanschlag in der pakistanischen Stadt Quetta sind mindestens 64 Menschen getötet und 180 weitere verletzt worden. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder, teilte die Polizei am Samstag in der südwestlich gelegenen Stadt mit. Unter Schuttbergen wurden weitere Opfer vermutet. Die Provinzregierung kündigte für diesen Sonntag einen offiziellen Tag der Trauer an.

Die Bombe explodierte auf einem belebten Markt nahe einem von Muslimen schiitischer Glaubensrichtung bewohnten Stadtteil. Durch die Wucht der Explosion wurde ein großes Gebäude zerstört, zahlreiche Läden wurden beschädigt, wie ein Polizeichef sagte. Viele der Verletzten befänden sich in einem kritischen Zustand. Schiitische Gruppen riefen aus Protest zu Streiks auf.

Der Sprengsatz sei in einem Wasser-Tankwagen versteckt gewesen, teilte die Polizei weiter mit. Die Täter hätten bis zu 80 Kilogramm Sprengstoff eingesetzt. Zunächst bekannte sich keine Gruppierung zu der Tat.

Erst im Januar waren ebenfalls in Quetta bei einem verheerenden Anschlag auf Schiiten 86 Menschen getötet worden. Dazu hatte sich die Terrorgruppe Lashkar-e-Jhangvi bekannt. Schiiten stellten etwa 20 Prozent der 180 Millionen Pakistaner und werden immer wieder zum Ziel sunnitischer Terroranschläge.

Premierminister Raja Pervez Ashraf verurteilte den Anschlag und bekräftige die Entschlossenheit Pakistans, den Terrorismus zu bekämpfen. „Die Terroristen werden es nicht schaffen, unseren Willen durch solch feige Taten zu brechen“, sagte Ashraf.

16 Feb 2013

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