taz.de -- Wechsel bei ThyssenKrupp: Aufsichtsratchef Cromme wirft hin

Nach 12 Jahren an der Spitze des Aufsichtrats verlässt Gerhard Cromme ThyssenKrupp. Er stand wegen milliardenteurer Stahlwerkbauten im Ausland in der Kritik.
Bild: Und weg ist er: Gerhard Cromme geht.

ESSEN/DÜSSELDORF dpa/rtr | Der langjährige Aufsichtsratschef des ThyssenKrupp-Konzerns, Gerhard Cromme, zieht sich komplett aus dem Unternehmen zurück. Nach 12 Jahren an der Spitze des Kontrollgremiums werde er zum 31. März den Posten niederlegen, teilte das Unternehmen am Freitag überraschend mit.

Cromme habe die Krupp-Stiftung gebeten, seine Entsendung in den Aufsichtsrat zum gleichen Zeitpunkt zu beenden. Der 70-jährige Manager, der auch an der Spitze des Siemens-Aufsichtsrates steht, werden auch sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Krupp-Stiftung niederlegen.

Mit diesem Schritt wolle er auch im Aufsichtsrat einen personellen Neuanfang ermöglichen, begründete Cromme den Schritt. Er wünsche dem Unternehmen, dass es aus der derzeitigen Krise gestärkt hervorgehe.

Cromme hatte zuletzt auf der Hauptversammlung des Konzerns im Januar Fehler eingeräumt, einen Willen zum Rücktritt jedoch nicht erkennen lassen. Er war 2001 an der Spitze des Kontrollgremiums gerückt. Aktionärsvertreter hatten ihn zuletzt für das Desaster mit den neuen Stahlwerken in Übersee mitverantwortlich gemacht – die Kosten für die Werke waren auf zwölf Milliarden Euro in die Höhe geschossen. Dem Konzern machen auch Kartellverstöße zu schaffen. Mehrere Vorstände waren zudem aus dem Amt geschieden.

8 Mar 2013

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