taz.de -- Ex-Radstar legt Doping-Geständnis ab: Kortison und Blutdoping
Der frühere dänische Radprofi Rolf Sörensen gesteht, auch Dopingmittel eingenommen zu haben. Bisher hatte er alle Vorwürfe abgestritten.
KOPENHAGEN dpa | Die Serie an Dopinggeständnissen im Radsport reißt nicht ab. Der frühere dänische Spitzen-Radprofi Rolf Sörensen sagte am Montag dem TV-Sender TV2, dass er in seiner aktiven Zeit das Blutdopingmittel EPO und auch die verbotene Substanz Kortison genommen habe.
„Es ist an der Zeit zuzugeben, dass ich ebenfalls Teil der EPO-Ära war“, sagte der Olympia-Zweite von 1996 in seinem Statement und ergänzte: „Es gibt keine andere Entschuldigung, als dass ich das tat, wozu ich meiner Meinung gezwungen war, um auf dem gleichen Level mit meinen Kollegen zu sein.“
Der 47-jährige Sörensen, mit 53 Profisiegen einer der besten dänischen Radprofis aller Zeiten, hatte in der Vergangenheit stets behauptet, in seiner Karriere sauber unterwegs gewesen zu sein.
Er hätte längst reinen Tisch machen sollen, räumte Sörensen nun ein. „Dass dies nicht geschehen ist, dafür trage ich die Verantwortung. Ich entschuldige mich mit großer Demut für mein Versäumnis.“
Neben seinem zweiten Platz im Straßenrennen von Atlanta feierte Sörensen zahlreiche Eintagessiege. So gewann er unter anderem Lüttich-Bastogne-Lüttich (1993), die Flandern-Rundfahrt (1997), Paris-Tours (1990) sowie zwei Etappen bei der Tour de France (1994 und 1996).
19 Mar 2013
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Auch in ihrem 100. Jahr ist bei der Flandern-Rundfahrt alles beim Alten: Favorit Fabian Cancellara gewinnt und Doping ist kein Thema.
Rudolf Scharping will nicht für eine dritte Amtszeit als Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer kandidieren. Als sein Nachfolger gilt Bundesjugendleiter Toni Kirsch.
Sportsoziologe Eike Emrich über den dramatischen Glaubwürdigkeitsverlust im deutschen Spitzensport und hausgemachte Probleme.
Höher, schneller, weiter – Radfahrern wird immer mehr Leistung abverlangt und alles ohne unfaire Mittel. Die Geschichte zeigt aber, das eine geht nicht ohne das andere.
Von der deutschen Antidopingagentur Nada erwartet niemand, dass sie einen Betrüger wie Armstrong zu Fall bringt. Sie ist fest im Griff der Funktionäre.