taz.de -- Angriff auf Server in Südkorea: Schuldzuweisungen Richtung Norden
In Südkorea wurden Computernetzwerke von mehreren TV-Sendern und Banken lahmgelegt. Sofort wird Nordkorea verdächtigt, hinter den Angriffen zu stecken.
SEOUL dpa | Nach massiven Ausfällen der Computernetzwerke bei mehreren Sendeanstalten und Banken in Südkorea hat die Polizei Ermittlungen wegen eines möglichen Cyberangriffs von außen aufgenommen. Der Zwischenfall löste sofort Spekulationen um eine mögliche Attacke aus dem kommunistischen Nachbarland Nordkorea aus. Die Ermittlungen zu den möglichen Ursachen dauere an, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Ob Nordkorea dahinter stecken könne, sei noch nicht geklärt.
Nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap waren die Computernetze der Sender KBS, MBC, des Nachrichtenkanal YTNs sowie der Banken Shinhan und Nonghyup betroffen. Aus KBS verlautete, die Programmproduktion verlaufe weitgehend normal. Der Internetzugang sei jedoch seit Stunden blockiert.
Südkorea beschuldigt das Nachbarland, in den vergangenen Jahren eine Reihe von Cyberangriffen auf Websites von Behörden und Finanzinstituten des Landes unternommen zu haben. Nordkorea bestreitet das.
Zuletzt hatte Nordkorea indirekt Südkorea und die USA für angebliche Attacken auf seine Computernetzwerke verantwortlich gemacht. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel sind seit dem dritten Atomtest in Nordkorea im Februar äußerst gespannt.
20 Mar 2013
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