taz.de -- Whisky trinken auf dem taz.lab: Das Verhängnis für Genießer
„Taste the Doom“: Die Verkostung edler Whiskysorten zu schweren Beats. Wer einen Sinn für das Dunkle hat, ist hier genau richtig. Ein Panel für Kenner.
Alkohol ist schon vielen zum Verhängnis geworden. Auf diesen tristen Befund kann man in unterschiedlicher Form reagieren. Die naheliegendste Variante besteht womöglich darin, vor den Gefahren übermäßigen Trinkens zu warnen. Man kann jedoch ebensogut das Positive sehen und den Untergang mit Stil inszenieren. Für letztere Option hat sich anscheinend der Künstler Peter Votava mit seinem Partner Lars Lundehave Hansen entschieden.
Votava, der – insbesondere unter dem Künstlernamen Pure – Drone-Musik produziert, also Sinn für das Dunkle und das sich dabei langsam aufbauende, zugleich wohlig warm brummende Unheil hat, wird mit [1][„Taste the Doom“] (in etwa: „Schmeck das Verhängnis“) eine so stimmige wie ungewöhnliche Whiskeyverkostung für aufgeschlossene Schwelger zelebrieren.
Musikalisch untermalt er seinen Umtrunk nämlich mit Doom-Metal. So wie die mal torfigen, mal rauchigen, mal fast lakritzigen Getreidebrand-Spielarten der von Votava handverlesenen Whiskysorten im Körperinneren allmählich ein Feuer entfachen, das nach außen drängt, lassen die beharrlich sägenden, in der Tiefe bohrenden Liegetöne des Doom die Grenzen des Körpers nach und nach mit den rauen Schwingungen in der Luft eins werden - zumindest beinahe.
Gemütlichkeit ist eben immer eine Frage des Standpunkts. Auf Englisch würde man vermutlich sagen: an acquired taste; zu Deutsch: etwas für Kenner.
„Taste the Doom“ wird als Veranstaltung Teil des taz.lab-Abendprogramms sein und um 21 Uhr im Zelt 3 auf dem Dach des Hauses der Kulturen der Welt stattfinden. Die Plätze sind leider begrenzt, daher wird ab 11 Uhr am Infostand der taz im Foyer eine Anmeldeliste ausliegen. Wir bitten um einen Unkostenbeitrag von 10 Euro.
11 Apr 2013
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