taz.de -- Bolivien verklagt Chile: Es geht um Meer

Nach mehr als 130 Jahren verlangt Bolivien seinen Zugang zum Pazifik zurück. Vor dem Internationalen Gerichtshof klagt das Land gegen den Nachbarn Chile.
Bild: Bolivien ohne Meer: Seit 1879 konnten Schiffe nur auf dem Titicacasee fahren.

LA PAZ afp | Im Streit um einen Zugang zum Ozean hat Bolivien vor dem Internationalen Gerichtshof Klage gegen seinen Nachbarn Chile eingereicht.

Der bolivianische Außenminister David Choquehuanca sagte am Mittwoch, mit der Klage in Den Haag wolle Bolivien das „historische Mandat“ erfüllen, wieder eine maritime Nation zu werden.

Bolivien fordere von Chile Verhandlungen zu „einer raschen und effektiven Einigung, die einen vollkommen souveränen Zugang zum Pazifischen Ozean gewährt“.

Bolivien hatte 1879 seinen Zugang zum Meer verloren, als es nach einem Krieg mit Chile rund 120.000 Quadratkilometer Land und eine Küstenstrecke von fast 400 Kilometer abtreten musste. La Paz drängt seit Jahren darauf, von Chile einen Zugang zum Meer zu erhalten.

Doch Chile beharrt darauf, dass die Grenzen im Friedensvertrag von 1904 festgelegt worden seien. Nach Ansicht Boliviens ist dieses Abkommen jedoch nicht gültig, da es unter Zwang unterzeichnet wurde.

25 Apr 2013

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