taz.de -- Missbrauchsfälle beim US-Militär: Verfall von Disziplin und Ordnung

Gegen den Koordinator eines Präventionsprogramms gegen sexuelle Gewalt wird wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch ermittelt. Kein Einzellfall.
Bild: SoldatInnen in Fort Hood

WASHINGTON ap | Beim US-Militär gibt es erneut einen massiven Missbrauchsverdacht. Gegen den Koordinator eines Präventionsprogramms gegen sexuelle Gewalt in Fort Hood in Texas wurden Ermittlungen eingeleitet wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch und anderem Fehlverhalten, wie die Streitkräfte mitteilten. Der Mann sei von allen seinen Pflichten entbunden worden.

Erst wenige Tage zuvor war der Leiter eines ähnlichen Präventionsprogramms bei der Luftwaffe verhaftet worden, weil er im Staat Virginia eine Frau in einem Parkhaus unsittlich berührt haben soll.

Bereits in der vergangenen Woche hatte ein Bericht des Pentagons deutlich gemacht, dass sexueller Missbrauch beim US-Militär [1][ein weit verbreitetes Problem] ist. Dem Bericht zufolge wurden etwa [2][26 000 Soldatinnen und Soldaten] im vergangenen Jahr Opfer sexueller Gewalt. Aber weniger als 3400 von ihnen hätten Vorfall gemeldet.

Verteidigungsminister Chuck Hagel zeigte sich am Dienstag nach Bekanntwerden des jüngsten Falles „erbost und enttäuscht über die Vorwürfe und den [3][Verfall von Disziplin und Ordnung], den diese Vorfälle deutlich machen“, wie ein Sprecher sagte. Der Minister habe eine schnelle und rückhaltlose Aufklärung angeordnet. Das Ausmaß der Vorwürfe müsse offengelegt und alle, die beteiligt seien, müssten angemessen bestraft werden.

15 May 2013

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