taz.de -- Frosch-Offensive der Grünen: „Einfach ein Sympathieträger“
Schafft es der niedliche Laubfrosch, Kanzlerin Merkel zu kippen? Unbedingt, sagt die Froschexpertin der Grünen-Fraktion.
taz: Frau Kurth, warum gehört der Laubfrosch in die Top 9 der wichtigsten Grünen-Themen?
Undine Kurth: Der Laubfrosch muss im Mitgliederentscheid für unsere Schlüsselprojekte gewinnen. Er ist das Symbol für ein ureigenes, wichtiges Politikfeld der Grünen: für den Naturschutz. Im übrigen ist der Frosch einfach ein Sympathieträger.
Weil er so schön grün ist?
Schauen Sie mal in die Märchen- und Sagenwelt: Frösche retten unter Einsatz ihres Lebens goldene Kugeln für Prinzessinnen. Ab und zu lohnt es sich sogar, sie zu küssen. Positiver geht‘s nicht.
Warum setzen die Grünen dann erst so spät auf dieses niedliche Kerlchen?
Tun wir doch gar nicht. Es ist doch nun wirklich kein Geheimnis, dass wir immer eine engagierte ökologische Partei waren – und sind.
Aber die Frosch-Offensive gewann erst Fahrt, als sich Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt neulich demonstrativ hinter den Frosch stellte.
Das freut mich sehr. Ich engagiere mich seit über zwanzig Jahren politisch für den Naturschutz. Er gerät auch bei den Grünen im Moment manchmal ins Hintertreffen, weil viele Energiewende oder Klimaschutz wichtiger finden.
Dabei ist der Plan so einfach wie genial: Merkel mit Fröschen aus dem Amt kippen.
Unbedingt. Wenn der Frosch beim Mitgliederentscheid siegt, freuen sich übrigens auch Hühner, Schweine, Rinder und Mastputen. Alle Tiere also, die unter industrieller Massentierhaltung leiden. Eine tierfreundlichere Landwirtschaft wird nämlich auch im Frosch-Kapitel behandelt.
Eine persönliche Frage: Haben Sie schon mal einen Frosch über die Straße getragen?
Nein. Dabei brauchen nur Kröten Hilfe, Frösche nicht.
Aber in der Hand gehalten?
Klar. Als Kind habe ich oft Frösche aus den Schächten vor Kellerfenstern gerettet, in die sie dummerweise reingehüpft waren.
Ihr Aufruf an die Grünen-Basis?
Stärkt Natur- und Tierschutz. Wählt den Laubfrosch!
Frau Kurth, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
22 May 2013
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