taz.de -- Prozess gegen Bradley Manning: Öffentlichkeit muss draußen bleiben
Der Wikileaks-Prozess gegen Bradley Manning findet demnächst zumindest teilweise ohne Öffentlichkeit statt. Es sollen Geheimdokumente verlesen werden.
FORT MEADE ap | Der Prozess vor einem US-Militärgericht [1][gegen den Wikileaks-Informanten Bradley Manning] wird schon bald teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit und der Presse fortgesetzt. Sein Verteidiger David Coombs erhob am Dienstag keine Einwände gegen einen entsprechenden Vorschlag des Gerichts und der US-Regierung.
Die geschlossenen Sitzungen in dem Gerichtssaal in Fort Meade im US-Staat Maryland sollen es ermöglichen, dass als geheim eingestufte Dokumente und Zeugenaussagen verlesen werden können. Insgesamt möchten die Militärstaatsanwälte schon diese Woche 17 solcher geheimen Beweisstücke ins Verfahren einbringen.
Der Prozess hatte am 3. Juni begonnen. Es geht um den größten Geheimnisverrat in der US-Geschichte: Dem 25-jährigen Obergefreiten wird vorgeworfen, mit der Weitergabe Hunderttausender Geheimdokumente an die Enthüllungsplattform Wikileaks den Feind unterstützt zu haben. Für diesen schwerwiegendsten Vorwurf droht Manning bis zu lebenslange Haft.
Eine Reihe von Vorwürfen hat Manning eingeräumt. Sein Verteidiger hat zudem erklärt, er habe aus jugendlicher Naivität heraus gehandelt.
Nach amtlichen Angaben hat Manning mehr als 700 000 Kampfberichte aus Irak und Afghanistan sowie Diplomatendepeschen des Außenministeriums an Wikileaks weitergegeben. Dies habe Leben gefährdet und die nationale Sicherheit bedroht, betonen die Ankläger.
26 Jun 2013
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