taz.de -- Unruhen in Ägypten: Ex-Präsident Mursi in U-Haft
Die ägyptische Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen den gestürzten Präsidenten Mursi erlassen. Der Islamist soll sich zu Verschwörungsvorwürfen äußern.
KAIRO dpa | Der vom Militär gestürzte ägyptische Präsident Mohammed Mursi sitzt seit Freitag formell in Untersuchungshaft. Ein Untersuchungsrichter verhängte über den islamistischen Politiker 15 Tage Arrest, um ihn zu Verschwörungsvorwürfen zu befragen, wie das staatsnahe Nachrichtenportal Al-Ahram berichtete.
Seit seiner Absetzung am 3. Juli wurde Mursi vom Militär an einem unbekannten Ort festgehalten. Die Untersuchungshaft wird in der Regel für 15 Tage verhängt und dann stets um jeweils 15 Tage verlängert.
Mit den Verschwörungsvorwürfen haben die Behörden des Landes nun erstmals eine Anklage gegen ihn formuliert. Der Ex-Präsident wird beschuldigt, sich mit der palästinensischen Hamas-Bewegung zur „Ausführung feindlicher Akte“ in Ägypten abgesprochen zu haben. Die islamistische Hamas herrscht seit 2006 im benachbarten Gazastreifen.
Mursi würden unter anderem die Beteiligung an Angriffen auf Einrichtungen der Sicherheitskräfte, an Gefängnisausbrüchen und an der Ermordung und Entführung von Polizisten vorgeworfen, berichtete Al-Ahram.
In früheren Medienberichten hatte es geheißen, die Behörden bereiteten eine Anklage im Zusammenhang mit Mursis Ausbruch aus dem Gefängnis Wadi al-Natrun im Januar 2011 vor. Damals, auf dem Höhepunkt der Revolution gegen Machthaber Husni Mubarak, konnten Mursi und andere inhaftierte Spitzenfunktionäre der Muslimbrüder mit Tausenden anderen Häftlingen aus ungeklärten Gründen entkommen.
26 Jul 2013
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