taz.de -- Ölpest im Golf von Thailand: Schwarzer Schleier im Paradies

Durch eine beschädigte Pipeline vor der Küste Thailands sind Tausende Liter Öl ins Meer gelaufen. Jetzt ist auch der Strand der Insel Ko Samet damit bedeckt.
Bild: Helfer versuchen den Strand von Ko Samet vor dem Öl zu schützen.

BANGKOK afp | Ein Ölteppich hat die beliebte thailändische Ferieninsel Ko Samet erreicht. Das Öl bedecke den Strand Ao Phrao auf einer Länge von rund 300 Metern, sagte der Leiter des Nationalparks auf der Insel, Soomet Saitong, der Nachrichtenagentur AFP. Hunderte Helfer waren im Einsatz, um den Strand zu reinigen.

„Das ist die größte Ölpest in der Provinz“, erklärte der Chef der staatlichen Meeres- und Küstenschutzbehörde in der Provinz Rayong, Phuchong Saritdeechaikul. Die Insel sei zum ersten Mal betroffen. Einige Urlauber brachen ihren Aufenthalt ab.

Am Samstag waren wegen eines Lecks in einer Pipeline etwa zwanzig Kilometer vor der Küste Thailands rund 50.000 Liter Erdöl ins Meer gelaufen. Nach Angaben des Betreibers PTT Global Chemical rückten zehn Schiffe der Marine aus, um die Ausbreitung des Ölteppichs einzudämmen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace forderte das Land auf, die Ölbohrungen im Golf von Thailand zu stoppen. In den vergangenen drei Jahrzehnten sei es zu mehr als 200 Unfällen mit austretendem Öl gekommen.

PTT Global Chemical ist Teil des thailändischen Staatskonzerns PTT. Ein anderes PTT-Tochterunternehmen war 2009 in eine Ölkatastrophe vor Australien verwickelt. Nach dem Brand einer Bohrinsel breitete sich damals ein nahezu 90.000 Quadratkilometer großer Ölteppich aus.

29 Jul 2013

TAGS

Ölpest
Thailand
Nordsee
Erdöl
Erdöl
Ölkatastrophe
Deepwater Horizon

ARTIKEL ZUM THEMA

Umwelt-Gefahr: Zeitbombe Nordsee-Öl

Das Risiko einer Katastrophe bei der Ölförderung wächst, warnt eine Studie. Grund dafür sei die alternde Infrastruktur.

Erdölsuche vor spanischen Inseln: Bohren im Urlaubsparadies

Unternehmen wollen nahe der Balearischen und Kanarischen Inseln Erdöl fördern. Aber in den Regionen wächst der Widerstand.

Ölförderung in Ecuador: Kein Geld für den Urwald

Die Weltgemeinschaft sollte zahlen, um am Amazonas ein Regenwaldgebiet zu schützen. Das Geld bleibt aus: nun will Präsident Correa doch Öl fördern lassen.

Ölforderung in der Nordsee: Schmutzige Null-Emission

„So wenig wie möglich“ Öl soll ins Wasser gelangen. Wie viel „wenig“ ist, darüber streiten die Förderländer. Vor allem Norwegen mauert.

Rekordstrafe für Ölkonzern: Ölpest kostet BP 4,5 Milliarden Dollar

Die Havarie der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ führte 2010 zu einer Ölkatastrophe vor der US-Küste. Die dafür verhängte Milliardenstrafe wurde nun gerichtlich bestätigt.

Leck an der Bohrplattform gefunden: Nichtstun kostet nichts

Total hat das Leck an der Bohrinsel Elgin lokalisiert. Während der Betreiber abwarten will, warnt der WWF vor einer Katastrophe.