taz.de -- Solidarität für Zschäpe-Anwältin: Sturm kriegt Rückenwind

Anja Sturm erhält Unterstützung vom Berliner Anwaltsverein. Eine Kritik aufgrund der Strafverteidigung einer bestimmten Person verbiete sich, erklärt er.
Bild: Macht nur ihren Job: Zschäpe-Anwältin Anja Sturm.

BERLIN dpa | Anja Sturm, Verteidigerin der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe, hat nach ihrem Wechsel in eine Kölner Kanzlei Unterstützung vom Berliner Anwaltsverein erhalten. „Anfeindungen einer Rechtsanwältin oder eines Rechtsanwalts allein aufgrund der Strafverteidigung für eine bestimmte Person verbieten sich von selbst“, erklärte der Anwaltsverein am Donnerstag.

Medien hatten zuvor berichtet, es habe in Sturms bisheriger Berliner Kanzlei Kritik daran gegeben, dass die Anwältin die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess verteidigt.

„Wenn Rechtsanwälten - und gerade Strafverteidigern - die professionelle Vertretung einer bestimmten Person zum Vorwurf gemacht werden könnte, würde der Rechtsstaat darunter leiden“, heißt es weiter in der Mitteilung des Anwaltsvereins. „Es besteht keinerlei Zweifel und ist vielmehr eine rechtsstaatliche Selbstverständlichkeit, dass jeder Mensch das Recht auf eine professionelle Strafverteidigung und damit auf professionell arbeitende Rechtsanwälte hat.“

Sturm hatte angekündigt, vom 1. August an gemeinsam mit Wolfgang Heer in einer Kanzlei zu arbeiten. Beide vertreten Zschäpe - zusammen mit dem Koblenzer Anwalt Wolfgang Stahl - in dem Prozess vor dem Oberlandesgericht München.

1 Aug 2013

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