taz.de -- Mordfall Bhutto in Pakistan: Früherer Machthaber angeklagt
Pervez Musharraf wird die Verstrickung in die Ermordung der Oppositionsführerin Benazir Bhutto vorgeworfen. Ihm droht lebenslange Haft oder die Todesstrafe.
ISLAMABAD dpa/afp | Der frühere pakistanische Militärmachthaber Pervez Musharraf ist nach Angaben von Beamten wegen Verschwörung zur Ermordung seiner Erzrivalin Benazir Bhutto angeklagt worden. Musharraf habe auf nicht schuldig plädiert, als der Richter am Dienstag in Rawalpindi bei Islamabad die Anschuldigungen gegen ihn verlesen habe. Bei einem Schuldspruch drohen Musharraf lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe.
Musharrafs Partei APML bezeichnete die Anklage als schockierend. „Die Vorwürfe gegen ihn sind konstruiert“, sagte Parteisprecherin Aasia Ishaque. Ein Präsident könne nicht für eine Mordtat in seiner Amtszeit verantwortlich sein, sagte sie.
Die frühere Premierministerin Bhutto starb am 27. Dezember 2007 bei einem Anschlag auf eine Kundgebung in Rawalpindi. Musharraf hatte sich 1999 unblutig an die Macht geputscht. Im Jahr nach dem Mordanschlag auf Bhutto wurde er nach einem schleichenden Niedergang aus dem Amt gedrängt. Es folgten Jahren im Exil in London und Dubai.
Musharraf, der Pakistan von 1999 bis 2008 regierte, war erst Ende März in sein Heimatland zurückgekehrt, um an der Parlamentswahl im Mai teilzunehmen. Ein Gericht untersagte jedoch seine Kandidatur. Der frühere Armeechef steht derzeit in seiner Villa am Rande der Hauptstadt Islamabad unter Hausarrest
20 Aug 2013
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