taz.de -- Real-Schwäche in Brasilien: Milliardenprogramm gegen Inflation

Brasilien senkt die Wachtumsprognosen und gibt rund 45 Milliarden Euro frei zur Stützung der Landeswährung. Die Abwanderung von Kapital schwächt den Real.
Bild: Die Abwanderung des Kapitals bringt den Real in Schwierigkeiten.

SAO PAULO rtr | Die brasilianische Notenbank will mit einer Intervention im Gesamtvolumen von bis zu 60 Milliarden Dollar dem Wertverfall der Landeswährung Real Einhalt gebieten. Mit Bargeld und Derivate-Kontrakten bieten die Währungshüter nach Angaben vom Donnerstag den Investoren eine Versicherung gegen weitere Kursverluste.

Das Programm startet am Freitag und soll bis Dezember laufen. „Dies belegt die Entschiedenheit der Notenbank, eine weitere Abwertung zu verhindern“, kommentierte Chefvolkswirt Andre Perfeito von Gradual Investments in Sao Paulo.

Die brasilianische Regierung bemüht sich derzeit, die Inflation in Schach zu halten und gleichzeitig der stagnierenden Wirtschaft neuen Schwung zu verleihen. Finanzminister Guido Mantega gab bekannt, dass die Regierung in diesem Jahr nur noch ein Wirtschaftwachstum von 2,5 Prozent nach bislang drei Prozent erwartet. Die Prognose für 2014 senkte die Regierung auf vier von zuvor 4,5 Prozent.

Grund für die Abwertung des Real ist der Abfluss von Kapital aus Schwellenländern in die USA, wo im Zuge der Wende der US-Geldpolitik die Zinsen anziehen. Die Federal Reserve dürfte bald damit beginnen, ihre gigantischen Anleihe-Käufe einzudampfen und damit ein Ende der ultra-lockeren Geldpolitik einzuläuten.

23 Aug 2013

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