taz.de -- Bergung der Costa Concordia: Kreuzfahrt ins Glück
Die Aufrichtung des havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia hat begonnen. Ein Gewitter verzögerte den Beginn des gewaltigen Vorhabens.
GIGLIO ap | Mit dreistündiger Verzögerung hat vor der italienischen Insel Giglio die Bergung des havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia begonnen. Der auf ein Riff aufgelaufene Luxusliner soll von Fachleuten aufgerichtet werden, um ihn anschließend abzuschleppen und zu zerlegen.
Noch nie haben Ingenieure versucht, ein so großes Schiff so nah an der Küste aufzurichten. Ingenieur Sergio Girotto sagte am Montag, das schwierige und mit Spannung erwartete Manöver habe um 09.00 Uhr begonnen.
Wegen eines Gewitters in der Nacht hatte der Zivilschutz den Beginn der Aufrichtung verschoben. Das Unwetter sei nicht angekündigt gewesen, sagte der Leiter der Behörde, Franco Gabrielli.
Die Costa Concordia war am 13. Januar 2012 mit 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Insel auf einen Felsen aufgelaufen und gekentert. Bei dem Unglück kamen 32 Menschen ums Leben. Kapitän Francesco Schettino steht derzeit wegen fahrlässiger Tötung und anderer Vorwürfe vor Gericht.
16 Sep 2013
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