taz.de -- Neue Zeugin im NSU-Prozess: Anhörung schon Ende September

Sie will Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt 2006 in Dortmund gesehen haben. Nun hat das Gericht in München die Frau zeitnah geladen.
Bild: Sie ist angeblich von der Zeugin in Dortmund gesehen worden: Beate Zschäpe.

MÜNCHEN dpa | Schnelle Reaktion: Die Zeugin, die angeblich Beate Zschäpe mit ihren mutmaßlichen Komplizen in Dortmund gesehen hat, soll schon am 30. September vor dem Oberlandesgericht München gehört werden. Das bestätigte eine Gerichtssprecherin am Freitag der Nachrichtenagentur dpa.

Nebenklage-Anwältin Doris Dierbach hatte erst am Donnerstag beantragt, die Frau als Zeugin zu laden. Sie habe Zschäpe im April 2006 zusammen mit ihren mutmaßlichen Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sowie einen bulligen und stämmigen „Skinhead“ auf einem Grundstück in Dortmund gesehen – in derselben Woche, in der die Neonazi-Terroristen den Dortmunder Kioskbesitzer Mehmet Kubasik erschossen. Zwei Tage später töteten die Terroristen in Kassel Halit Yozgat, der dort ein Internet-Café betrieb.

Die Aussage könnte von großer Bedeutung sein, da es bislang kaum Hinweise dafür gibt, dass Beate Zschäpe bei den Anschlägen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) selbst in der Nähe der Tatorte war.

Auch könnte die Zeugenaussage auf Verbindungen zur örtlichen Neonazi-Szene in Dortmund hindeuten. Zschäpe ist als Mittäterin der Anschläge angeklagt; Mundlos und Böhnhardt sollen laut Anklage die Taten ausgeführt haben.

20 Sep 2013

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