taz.de -- Britisches Militär will Netzwerke sichern: Eine Einheit gegen Cyber-Angriffe
Die britische Armee plant hunderte Computerexperten zum Schutz von Netzwerken anzuwerben. Die Rekrutierung der „Cyber-Reservisten“ soll ab Oktober starten.
LONDON afp | Die britischen Streitkräfte suchen hunderte Computerexperten zum Aufbau einer Sondereinheit gegen Cyberangriffe. Die neue Einheit werde das Militär zu „Gegenangriffen im Cyberspace“ befähigen, sagte Premierminister David Cameron am Sonntag.
Hunderte Spezialisten aus der Privatwirtschaft sollen rekrutiert werden, um wichtige Computernetze und sensible Daten zu schützen. Mit der Einheit reagiert die Armee auf die zunehmende Bedrohung durch Angriffe aus dem Internet.
Im Januar hatte der britische Parlamentsausschuss zur Kontrolle der Verteidigungsfähigkeit Alarm geschlagen. Wegen der Abhängigkeit der Streitkräfte von Informationstechnologien könnten sie durch einen Cyberangriff „fatal geschwächt“ werden. Ganze Kampfeinheiten, Flugzeuge oder Kriegsschiffe könnten außer Gefecht gesetzt werden, wenn die Kommunikationslinien und Informationssysteme sabotiert würden, warnten die Abgeordneten in einem Bericht.
Verteidigungsminister Philip Hammond sprach am Sonntag von einer „aufregenden Gelegenheit“ für Zivilisten, als „Cyber-Reservisten“ die nationale Sicherheit zu verteidigen. Er bemüht sich insbesondere um Fachleute, die sonst keine Karriere bei den Streitkräften anstreben würden. Die Rekrutierung soll ab Oktober starten.
29 Sep 2013
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Sind die Finanzinstitutionen im Vereinigten Königreich auf einen digitalen Angriff vorbereitet? Eine großangelegte Simulation soll sie für den Ernstfall wappnen.
Assads Außenminister stimmt Russlands Vorschlag zur internationalen Kontrolle der Chemiewaffen zu. Ist diese Entwicklung gut oder schlecht?
Nach der Schlappe im Parlament kann sich Großbritannien nicht an einem Militärschlag in Syrien beteiligen. Selbst konservative Abgeordnete stimmten dagegen.
Nicht nur die Seite der US-Zeitung, auch Twitter und die „Huffington Post“ sollen Ziel einer Hackergruppe gewesen sein, weil sie Sympathien für syrische Rebellen hegen.