taz.de -- Neue Katastrophe vor Lampedusa: Erneut Flüchtlingsboot gekentert

Vor der italienischen Insel Lampedusa havariert ein weiteres Boot. Über 200 Menschen gehen über Bord. Die Rettungsaktion läuft.
Bild: Die Küste vor Lampedusa

ROM dpa/rtr/afp | Vor der italienischen Insel Lampedusa ist nach italienischen Medienberichten erneut ein Flüchtlingsboot gekentert. Die italienische Marine teilte am Freitag mit, das mit mehr als 200 Menschen besetzte Schiff sei zwischen Sizilien und Tunesien gesunken.

„Viele Menschen sind wohl im Wasser, manche mit und manche ohne Schwimmwesten“, sagte Regierungssprecher Kurt Farrugia. Schiffe und Hubschrauber der Marine ist an der Unglücksstelle, um die Schiffbrüchigen aus dem Meer zu retten. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, es seien erste Leichen gesichtet worden.

In der Straße von Sizilien waren bereits in der Nacht zum Freitag mehr als 500 Flüchtlinge aus Seenot gerettet worden. Bei einem Schiffsunglück vor der nahe gelegenen Insel Lampedusa waren am vergangenen Donnerstag mehr als 300 Flüchtlinge ums Leben gekommen.

Derweil hat die Hamburger Polizei am Freitag zehn afrikanische Flüchtlinge, die über Lampedusa nach Hamburg kamen, in Gewahrsam genommen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, kontrollierten am Freitagmorgen 50 Polizisten zwölf Menschen in den Stadtteilen St. Georg und St. Pauli. Zwei konnten sich ausweisen, zehn wurden mit auf die Wache genommen, wo Polizisten sie fotografierten und ihnen Fingerabdrücke abnahmen.

Die zehn Flüchtlinge wurden nach Polizeiangaben nicht wieder freigelassen. Sie bleiben demnach im Hamburger Untersuchungsgefängnis in Gewahrsam, bis die Ausländerbehörde über eine mögliche Abschiebung entscheidet.

11 Oct 2013

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