taz.de -- Streik bei Amazon: „Nadelstiche im Weihnachtsgeschäft“

Verdi fordert einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Amazon hingegen orientiert sich an der Logistikbranche. Jetzt wird erneut gestreikt.
Bild: Laut Gewerkschaft sind bereits 150 Mitarbeiter von Amazon im Streit.

BAD HERSFELD/LEIPZIG dpa | Beim Online-Versandhändler Amazon wird seit Montag gestreikt. An den Verteilzentren in Leipzig und Bad Hersfeld beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft am Morgen bereits jeweils 150 Mitarbeiter. „Wir werden im Weihnachtsgeschäft immer wieder Nadelstiche setzen“, sagte Verdi-Sprecher Jörg Lauenroth-Mago in Leipzig. An beiden Standorten soll die Arbeit den ganzen Tag über ruhen.

Am größten deutschen Verteilzentrum in Bad Hersfeld traten die Mitarbeiter kurz nach Mitternacht in den Ausstand. Am Vormittag war eine Streikversammlung geplant, um weitere Aktionen zu besprechen.

Auch in Leipzig wollten sich die Streikenden zu einer Kundgebung treffen. Daran sollten sich laut Verdi auch Mitarbeiter der Einzelhandelsketten Netto, Kaufland und Real beteiligen, die am Montag in Leipzig zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen waren.

Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Amazon lehnt das ab und orientiert sich an den günstigeren Konditionen der Logistikbranche. Deswegen kommt es seit dem Sommer immer wieder zu Streiks. Im Weihnachtsgeschäft will Verdi nun den Druck auf Amazon erhöhen.

25 Nov 2013

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